Zum 100. Gedenken an die Blindheit vor dem Grauen des Krieges

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„Meine Kunst kriegt hier zu fressen! – Für mich ist der Krieg ein Wunder, wenn auch ein ziemlich unbequemes.“ Das schrieb Max Beckmann im April 1915, fast ein Dreiviertel Jahr nach Kriegsausbruch. Große Teile der künstlerischen Avantgarde zeigten sich vor allem zu Beginn des 1. Weltkriegs weder besonders sensibel, noch außerordentlich hellsichtig, was das kommende Grauen betrifft. Vielmehr schwammen sie mit im Strom des deutschen Chauvinismus und begrüßten den Krieg als große Reinigung, als „Befreiung und ungeheure Hoffnung.“ (Thomas Mann 1914).

Zum 100. Gedenken an diese künstlerische, ja kulturelle Blindheit vor dem Grauen des Krieges verhängt der Lehrstuhl für Kunstpädagogik vom 7. bis 11. Juli 2014 sämtliche Kunstwerke der aktuellen Ausstellung im Gebäude G, Zentrum für Kunst und Musik, mit schwarzen Tüchern.

Am 7. Juli 2014 hat der Lehrstuhl für Kunstpädagogik zudem die Münchner Schauspieler Wolfgang Bauschmid, Winfried Hübner, Elke Krieg und Xander Zimmermann eingeladen. Sie lesen Texte von Henri Barbusse, Gabriell Chevallier, Ernst Jünger, Dedlef Köppen, Erich Maria Remarque, Ernst Toller u.a. Einführende Worte spricht Dr. Rainer Wenrich. Die Veranstaltung findet im Foyer des Gebäudes G statt, der Eintritt ist frei.

 

Konzept und Organisation: Urs Freund, Lehrstuhl für Kunstpädagogik

Zum 100. Gedenken an die Blindheit vor dem Grauen des Krieges