Kunst im öffentlichen Raum - 24.08.2018 - 04.09.2018

barca_kl concrete-move_kl

gravitazione_kl la-triangolatura-del-cerchio_kl nudo-con-pelo_kl nuove-prospettive_kl scala-di-giacobbe_kl

Schilf in Selci

An einem lauen Sommermorgen stiegen 7 Studentinnen unpünktlicherweise in den gut klimatisierten Dieseltransporter gen Süden ein. Das Abenteuer
begann. 

Nach 10 Stunden Ramazotti in Dauerschleife kamen sie wohltemperiert an der
Piazza del Popolo an. Dort wurden sie von einem erwartungsvollen Herrn
Schlee empfangen und in ihr zukünftiges Domizil geführt (die scuola
elementare).

Vor ihren Hallen, die sie für die nächsten 12 Tage beziehen sollten,
lauerte es schon. Das Schilf. Viel Schilf. 

Bevor der Hunger gestillt werden konnte, schlugen sie ihr Lager auf: 
Campingfeeling at its best, der eine mehr, der andere weniger komfortabel.
Die strapaziöse Fahrt wurde anschließend durch regionale Köstlichkeiten vom
Gaskocher entschädigt. 

Am nächsten Morgen stellte sich heraus, dass Selci ein wunderbares
1000-Seelendorf ist und einiges zu bieten hat: viele Zypressen am Horizont,
die in Hügel eingefasste Landschaft, die berühmt berüchtigte Cicero-Villa
(falls ihr googeln müsst: berühmter Philosoph anno 100 v. Chr.), das
malerische Centro Storico, das Café del Arte, viel italienische Mentalität
und nicht zu vergessen Feigen soweit der Arm reicht. Alles in allem: klein
aber sehr fein. 

Die nachfolgenden zehn Tage ihres künstlerischen Aufenthalts lassen sich
unter dem Mantra  Schilf, Schweiß und Kabelbinder (SSK) - und der ein oder
andere Aperitif - zusammenfassen.

Die individuelle  Inspriationsphase verlief geografisch äußerst vielfältig:
von der Grotte, über die Bussigasse bis zu Selci´s Dachterasse und endete
das ein oder andere Mal im Café del Arte beim cremigen 1 - Cappucchino.

Mit viel mitgebrachtem Werkzeug sägten, schnitten, brachen, steckten,
klebten und klemmten sie das Schilf. Zunächst mit Skepsis, dann aber mit
zunehmender Zärtlichkeit. 

Am Ende waren da sieben zufriedene Studentinnen auf der zu ihren Ehren
organisierten (Danke Herr Schlee) Vernissage mit ihren Installationen.

Selci war einmalig. Durch keinen Reiseführer lässt sich dieser Ort auf
diese Weise erleben. Die Selcianer sind ein sehr gastfreundliches Völkchen
mit herausragend guten Kochkünsten (an dieser Stelle ein großes grazie
mille an Oswaldo!)  

gruppe_gr gruppe_2_gr



 



Zu guter Letzt, ein herzliches Dankeschön an den temporären Selcianer, der
uns auf unserer Exkursion mit Herzblut und Humor unterstützt und
künstlerisch begleitet hat. Nicht zu vergessen, die private Stadtführung
mit vielen Highlights (auch das ist ebenfalls nicht in Reiseführern zu
finden), durch italiens Hauptstadt.