Identität und Ausdruck

Im Verhältnis von Gemeinschaft und sozialem Umfeld entwickelt sich das Selbst. Kontinuierlich eingebunden in die Interaktionen des täglichen Miteinanders entsteht Identität, basierend auf Prozessen der Selbsterkenntnis und Selbstgestaltung. Hier können wir im Kunstunterricht ansetzen, denn die Gestaltung des Selbst und die Reflektion darüber zeigt sich auch im bildnerischen Ausdruck. Die Beiträge in diesem Heft thematisieren Fragestellungen, die das Individium betreffen. Ausehen, Umfeld, Wohnort, Gruppenzugehörigkeit gehören zur Identitätsfindung wie Berufsperspektiven, Nationalität, Kulturkontext, Religion, Familie und Freunde. Sich selbst darzustellen, sich seiner Gefühle bewusst zu werden oder die eigene Umwelt gestalterisch zu reflektieren, sind geeignete Wege, um im Grundschulalter das Ich in den Blick zu nehmen. Mit Fotografie, Comic, digitaler Bildbearbeitung, Modeentwürfen, Zeitschriftengestaltung, Lyrik-Illustrationen, Theaterspiel und Cross-over-Verfahren setzen sich ältere Schülerinnen und Schüler in Szene und schärfen auch das Bewusstsein für andere Lebensmuster. Mit dem gestalterischen Ausdruck findet eine Positionierung statt, die zum Dialog anregt. Die Inszenierung des Selbst führt zu Selbsterkenntnis und Sicherheit auf dem Weg zu einer selbstbestbewussten Persönlichkeit.

 

K+U 366/367 Identität und Ausdruck