Über plastische Schülerarbeiten sprechen. Eine empirische Studie zu Reflexionsphasen im Kunstunterricht der Grundschule.

Dr. Sonja Orth

Die Reflexion über bildnerische Ergebnisse und den Arbeitsprozess ist ein grundlegender Bestandteil des Kunstunterrichts und kann als eine Qualitätsdimension für das Fach Kunst angesehen werden. Dabei kann mit der Reflexion von Produktionsphasen der Erwerb fachlicher Kompetenzen seitens der Lernenden gezielt unterstützt werden.

Was genau ist aber unter Reflexionsphasen im Kunstunterricht zu verstehen? Wie können diese für die Bereiche der Produktion, und hier exemplarisch für das plastische Gestalten, konkretisiert werden? Was reflektieren Lehrkräfte mit ihren Schülerinnen und Schülern anhand derer plastischer Ergebnisse? Und in welcher Art und Weise werden Reflexionsphasen in Schulen praktiziert? Diesen Fragen widmet sich die Dissertation aus wissenschaftlicher Perspektive.

Ausgehend vom theoretischen Hintergrund zum plastischen Gestalten und dem Begriff der Reflexion aus kunstpädagogischer und pädagogisch-psychologischer Perspektive wurden videografierte Reflexionsphasen zum plastischen Gestalten der zweiten Jahrgangsstufe empirisch untersucht. Datengrundlage bildete hierfür die Grundschulstudie PERLE (Persönlichkeits- und Lernentwicklung von Grundschulkindern). Es wurden Merkmale und Indikatoren für die Beschreibung und Beurteilung der Qualität von Reflexionsphasen im Kunstunterricht vorgestellt, die sich auf die Besprechung plastischer Schülerarbeiten und die unterrichtliche Durchführung dieser Reflexionen beziehen. Diese können als erste Ansatzpunkte genutzt werden, um sinnvoll mit Grundschülerinnen und Grundschülern über ihre Produkte und den Arbeitsprozess nachzudenken.

Orth, S. (2018). Über plastische Schülerarbeiten sprechen. Eine empirische Studie zu Reflexionsphasen im Kunstunterricht der Grundschule (KREAplus, Bd. 13). München: kopaed.