CHRISTIANE SCHMIDT-MAIWALD greift die Idee des Porträts in Ihrer Serie „Meine Hausgötter – Spielarten der Gattung Porträt“ auf andere Weise auf. Aus philosophischer Sicht meint das Ding-an-sich das eigentlich Nicht-Erkennbare in Opposition zum Ding, dem in der Literatur oder bildenden Kunst Symbol- oder Verweischarakter zukommt. Was passiert, wenn man nun die Gattung des Porträts, die auf dem Erkennen einer Persona oder eines Individuums fußt, als Ding, sprich als bloße Form auf ihre Qualitäten als Symbol bzw. auf ihren Verweischarakter hin untersucht? Ausgehend von dieser Frage, beschäftigt sich die Serie „Meine Hausgötter – Spielarten der Gattung Porträt“ aus einer gewissen ironischen Distanz heraus mit der Gattung des Porträts an sich, aber auch mit der Attitüde der Kunst der Moderne, einen Meta-Diskurs über Darstellungsverfahren und Wahrnehmungskonditionen bildimmanent mitzuführen. Insofern werden auch einige der Hausgötter der Kunst der Moderne, speziell der Konzeptkunst beschworen.