Das Seminarprotokoll ist, soweit nicht anders verlangt, eine 'Mischform' aus einem Verlaufs- und einem Ergebnisprotokoll:
Es soll:
die Kernaussagen mündlicher Beiträge knapp und sachlich erfassen und systematisieren,
die Ergebnisse einer Sitzung oder einer Diskussion im Zusammenhang mit dem Sitzungsverlauf festhalten,
dabei kontroverse Auffassungen hervorheben
und offene Fragen und Hinweise für die nächste Sitzung dokumentieren.
Welche Vorteile bietet das Seminarprotokoll für Sie?
Sie müssen nur einmal gründlich mitschreiben: In den anderen Sitzungen sind Sie nicht primär mit dem Mitschreiben beschäftigt und können sich besser auf das Seminarthema konzentrieren.
Das Seminarprotokoll ist eine Arbeitshilfe und Nachbereitungsgrundlage für die folgenden Sitzungen.
Falls Sie einmal nicht kommen können, geht Ihnen der Inhalt der Seminarsitzung nicht ganz verloren. Er ist dokumentiert.
Die Protokolle werden vom Dozenten/ der Dozentin in der Regel gegengelesen. Das macht sie in der Prüfungsvorbereitung „sicherer“ als Ihre eigenen, nicht gegengelesenen Mitschriften.
Sie entwickeln eine Routine im wissenschaftlich-praktischen Arbeiten.
Sie beweisen, dass Sie dem Ablauf der Stunde folgen können und es schaffen, diesen sinnvoll zu strukturieren.
Kurze Skizzierung der Abfolge mit Arbeitsergennissen (Welche Themenschwerpunkte wurden in der Sitzung behandelt? Was waren die Tagesordnungspunkte?)
Bitte übersichtlich gliedern!
Bitte alles außer dem Kopfteil und der Unterschrift in ganzen Sätzen formulieren!
Um den dokumentarischen Charakter zu betonen, sollten Sie das Protokoll im Präsens verfassen.
Wenn Sie zur besseren Verständlichkeit einen im Seminar gefallenen Begriff erklären wollen oder es Ihnen notwendig erscheint, Ihren KommilitonenInnen einen impliziten Zusammenhang über das Besprochene hinaus zu verdeutlichen, können Sie dies gerne tun: Eigene Ergänzungen müssen aber immer als solche gekennzeichnet sein!Am besten: Notieren Sie Definitionen oder eigene Hinzufügungen ausgewiesen in einer Fußnote (als Hinweis oder Anmerkung des Protokollanten/ der Protokollantin).
4.) Tipps zur Anfertigung eines Seminarprotokolls
Versuchen Sie nicht, alles wörtlich mitzuschreiben. Der Sinn des Seminarprotokolls liegt in der Ordnung der Gedanken.
Fragen Sie bereits während der Sitzung nach, wenn Sie etwas nicht genau verstehen.
Unterscheiden Sie zwischen Wichtigem und Unwichtigem!
Wichtige Definitionen, Formulierungen und Begriffe sollten zitiert werden (mit Seitenangabe im Text), schriftliche Dokumente (Thesenblätter, Arbeitsmaterialien...) können in einem Anhang (für den Seminarordner) beigefügt werden.
Halten Sie nicht nur die Redebeiträge des Referenten / der Referentin und der Dozentin fest. Äußerungen Ihrer Kommilitonen haben häufig den gleichen Stellenwert.
Verzichten Sie auf wertende und ausschmückende Adjektive oder Konjunktionen, die kausale Beziehungen herstellen.
Wichtig sind vor allem Übersichtlichkeit und Neutralität. Geben Sie das Wesentliche kurz und präzise wieder.
Am Besten formulieren Sie Ihr Protokoll noch am Tag der Sitzung aus. Jede zeitliche Verzögerung erschwert Ihnen diese Arbeit wegen eintretender Erinnerungslücken.
Besprechen Sie das Protokoll mit Ihrem Dozenten / Ihrer Dozentin oder lassen Sie sich eine kurze Rückmeldung geben!