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Komment. Vorlesungsverzeichnis WS 2009/10


Institut für Philosophie

Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2009/10

04 001

Philosophische Ethik bei Thomas von Aquin

  fakultätsübergreifend

Typ: V  SWS: 2             

Dozent: Schröer C.

Zuordnung: Magister: Grundstudium, Hauptstudium; Diplomstudiengänge: Geschichte der Philosophie; Praktische Philosophie / Ethik; EKG: Geschichte der Philosophie; ETK (M1)

Zuordnung Module: BacPhil 11– G-1; WBPhil 11 – G-1: Geschichte der Philosophie (Mittelalter); BacErzPhil Modul 10 (Philosophische Ethik), B: Allgemeine Ethik/Geschichte der Ethik

Raum 2107, Di 15.45-17:15

Beginn: 20.10.09

 

Thomas von Aquin (1224/25-1274) gilt als der wichtigste Vertreter der mittelalterlichen Philosophie und als Verfasser der wichtigsten systematischen Ethik zwischen Aristoteles und Kant. Die Traditionslinien der antiken Ethik laufen in seinem Werk zu einer umfassenden Synthese zusammen. Zugleich finden sich bei Thomas auch maßgebliche weiterführende Konzeptionen, die auf die typischen Ansätze der neuzeitlichen und der modernen Ethik voraus weisen. Die Vorlesung führt in die wesentlichen Ansätze, Begriffe und Analysen der Ethik des Thomas ein. Behandelt werden der anthropologische Kontext, die Frage nach dem Glück, die allgemeine Handlungstheorie, die Begründung normativer Urteile sowie die allgemeine Tugend- und Rechtsphilosophie.

  Die Vorlesung kann im Rahmen des Studiums der Philosophiegeschichte (Mittelalter) und der systematischen Philosophie/Allgemeine Ethik besucht werden und wendet sich primär an Studierende der mittleren und höheren Semester.

  Grundlage für einen benoteten Leistungsnachweis ist eine mündliche Prüfung zu Schwerpunkten (4 LP) oder zum gesamten Stoff der Vorlesung (6 LP).

 

04 002

Kant, Metaphysik der Sitten: Rechtslehre

  fakultätsübergreifend

Typ: HS  SWS: 2               EKG

Dozent: Schröer C.

Zuordnung: Magister: Hauptstudium; EKG: HS Geschichte der Philosophie; ETK (M1)

Zuordnung Module: BacPhil 21 – SG-1: Geschichte der Philosophie

Raum 2101, Mi 11:45-13:15

Beginn: 21.10.09

 

Nachdem Kant in seiner „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ (1785) die Grundformeln des Kategorischen Imperativs entwickelt und die systematische Begründung der Moralität als solcher in der „Kritik der praktischen Vernunft“ (1788) zum Abschluss gebracht hat, entwirft er in seinem Alterswerk der „Metaphysik der Sitten“ (1797) die Grundlagen einer allgemeinen Rechtlehre und einer allgemeinen Tugendlehre. Die Rechtlehre entwickelt die Prinzipien einer vernunftbestimmten Rechtsordnung, in der „die Willkür des einen mit der Willkür des andern nach einem allgemeinen Gesetz der Freiheit zusammen vereinigt werden kann“ (A33). Im Hauptseminar sollen die wichtigsten Textpartien zur Begründung des Privat- und Staatsrechts durch eingehende vorbereitende Lektüre, Referate und Diskussionen gemeinsam erarbeitet werden.

  Das Hauptseminar wendet sich an Studierende höherer Semester, die bereits eine einführende Vorlesung zur philosophischen Ethik oder ein Seminar zu Quellentexten der Ethik oder zur Philosophie Kants besucht haben.

  Grundlage für einen benoteten Leistungsnachweis ist neben der regelmäßigen aktiven Teilnahme mit Referat (2 LP) eine Hausarbeit (+ 4 LP) bzw. Studienarbeit + 6 LP) zu einem der Themen oder zu einer übergreifenden Fragestellung.

 

Textausgabe: Immanuel Kant, Die Metaphysik der Sitten (Werkausgabe VIII), hrg. von W. Weischedel, Frankfurt am Main (Suhrkamp).

 

04 003

Texte zur Philosophie der Antike

  Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: PS  SWS: 2          EKG

Dozent: Schröer C.

Zuordnung: Magister: Grundstudium; Diplomstudiengänge: Geschichte der Philosophie; EKG: PS Geschichte der Philosophie

Zuordnung Module: BacPhil 02 – BÜ-2; WBPhil 02 – BÜ-2: Einführung in die Philosophie/ Begleitseminar; BacPhil 11 – G-2; WBPhil 11 – G-2: Geschichte der Philosophie/ Quellentexte; BacInfoPhil: Philosophiegeschichte; BacMathPhil: Philosophiegeschichte

Raum 2118, Mi 15:45-17:15

Beginn: 21.10.09

 

Die Philosophie der Antike ist für das Verständnis der abendländischen Philosophie von grundlegender Bedeutung. Die Griechen haben als erste die zentralen Fragestellungen, Methoden und Begrifflichkeiten entwickelt, die das philosophische Denken bis heute wesentlich prägen. Das Proseminar führt anhand ausgewählter Texte in wichtige Begriffe und Probleme des platonischen, aristotelischen und hellenistischen Denkens ein.

  Das Proseminar wendet sich an Studienanfänger aller Studiengänge. Es wird im Basismodul als Begleitseminar zur Vorlesung „Philosophie der Antike“ angeboten, die in diesem Semester von Prof. Schärtl gelesen wird, kann aber auch im Rahmen des Aufbaumoduls zur Geschichte der Philosophie besucht werden.

  Voraussetzung für die Teilnahme ist die Bereitschaft, die Texte jeweils vorab durchzuarbeiten und einmal im Semester die Einführung in einen der Textabschnitte zu übernehmen. Grundlage für einen Leistungsnachweis ist neben der regelmäßigen aktiven Teilnahme mit Referat (2 LP) eine Hausarbeit (4 LP) zu einem der Themen oder zu einer übergreifenden Fragestellung.

  Die Texte werden in einem Reader zur Verfügung gestellt.

 

Literaturhinweis: Friedo Ricken, Philosophie der Antike, Stuttgart (Kohlhammer).

 

04 004

Was ist Gerechtigkeit? Klassische Texte von Platon bis Radbruch.

  Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: S  SWS: 2              EWS/EKG

Dozent: Schröer C.

Zuordnung: Magister: Grundstudium, Hauptstudium; Diplomstudiengänge: Geschichte der Philosophie; Praktische Philosophie / Ethik; EKG: PS/HS Geschichte der Philosophie; ETK (M1); Zuordnung Module: BacPhil 11 – G-2; WBPhil 11 – G-2: Geschichte der Philosophie/ Quellentexte; BacPhil 12 – S-2; WBPhil 12 – S-2: Systematische Philosophie/Ethik, Quellentexte; BacErzPhil Modul 10 (Philosophische Ethik), C: Quellentexte der Ethik; BacMedKommPhil: Medienethik und Medienphilosophie / Allgemeine Ethik; BacSozPhil D WFM; BacInfoPhil: Philosophiegeschichte; BacMathPhil: Philosophiegeschichte

Raum 2118, Di 11:45-13:15

Beginn: 20.10.09

 

Der Begriff der Gerechtigkeit thematisiert eine der ältesten Menschheitsfragen. Das abendländische Verständnis von Gerechtigkeit beruht maßgeblich auf den grundlegenden Analysen dieses Begriffs in der antiken Philosophie (Platon, Aristoteles, Cicero, Augustinus), die von Thomas von Aquin im 13. Jahrhundert zu einer umfassenden Synthese zusammengeführt werden. Während sich die neuzeitliche Diskussion zunächst auf eine Legitimation konkreter Rechtssysteme konzentriert, wird die Gerechtigkeitsfrage angesichts der totalitären Diktaturen im 20. Jahrhundert sowie der Herausforderungen durch die fortschreitende Globalisierung erneut zu einem vordringlichen Thema.

  Im Seminar sollen primär die klassischen Grundlagen des abendländischen Gerechtigkeits­begriffs anhand einschlägiger Texte gemeinsam erarbeitet werden, die in dem Textband „Philosophie der Gerechtigkeit“ (stw 1563) zusammengestellt sind. Die jeweils anstehenden Textabschnitte werden von allen Teilnehmern vorbereitend durchgearbeitet, während eine Referentin / ein Referent auf einer etwas breiteren Textbasis in die jeweilige Position einführt.

  Das Seminar wendet sich an Studierende mittlerer Semester. Das Seminar kann auch im Rahmen des MuK-Studiengangs besucht werden, geht jedoch nicht ausdrücklich auf spezielle medienethische Fragestellungen ein.

  Grundlage für einen benoteten Leistungsnachweis ist neben der regelmäßigen aktiven Teilnahme mit Referat (2 LP) eine Hausarbeit (+ 4 LP) zu einem der Themen oder zu einer übergreifenden Fragestellung.

 

Textgrundlage:

Philosophie der Gerechtigkeit. Texte von der Antike bis zur Gegenwart, hrg. v. Ch. Horn und N. Scarano, Frankfurt am Main (Suhrkamp stw 1563) 2002 (bitte anschaffen).

04 005

Doktorandenkolloquium

 fakultätsübergreifend

Typ: Ko    SWS: 1               

Dozent: Schröer C.

Zuordnung:

Ort und Zeit nach Vereinbarung

 

 

04 006

Einführung in das philosophische Denken

  Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: PS  SWS: 2               EWS   EKG

Dozent: Hofweber G.

Zuordnung: ETK, EKG, EWS, MuK

Zuordnung Module: BacPhil 01 BM-1, WBPhil 01 BM-1; BacErzPhil Modul 10A, BacMedKommPhil (MuK); BacSozPhil D WFM 1/WFM 2; LPO-UA-Phil;

Raum 2118a, Mo 11:45-13:15

 

Was eigentlich ist Philosophie? Ist das philosophische Denken durch einen Inhalt bestimmt oder hat es auch eine eigene Form? Gibt es im Laufe von 2500 Jahren Philosophiegeschichte Wesensmerkmale des philosophischen Denkens, die sich durchhalten? Aus welchem Horizont lässt sich philosophisches Denken überhaupt beurteilen? Ab wann ist Denken philosophisch? Sind wir schon alle Philosophen oder müssen wir ein solcher erst werden? Kann es sein, dass wir das Denken erst erlernen müssen? Was wäre dann aber der Unterschied zu der Art des Denkens, das wir schon können?

Diesen und ähnlichen Fragen wollen wir im Laufe des Semesters gemeinsam nachdenken. Dabei soll es weniger darum gehen, all diese Fragen sogleich zu beantworten, sondern vielmehr darum, das Fragen im Bereich der Philosophie überhaupt erst zu erlernen, um sich bei den ersten Gehversuchen im philosophischen Denken nicht von vornherein zu überfordern. Die von den Teilnehmern mitgebrachten Vorstellungen von Philosophie sollen aufgenommen und gemeinsam diskutiert werden.

 

Als "Denkanstöße" werden Ausschnitte aus philosophischen Texten herangezogen, die von den Teilnehmern jeweils bis zur nächsten Stunde gelesen und in Form eines Referats vorgestellt werden. Die entsprechenden Abschnitte werden im Seminar Satz für Satz gelesen und besprochen. Die Auswahl der Textstellen bietet sowohl einen Überblick über die Geschichte der Philosophie, als auch einen Einblick in die Reichhaltigkeit der verschiedenen philosophischen Thematiken und Herangehensweisen.

 

Die Veranstaltung hat Einführungscharakter und richtet sich an Studierende der Philosophie (Haupt- oder Nebenfach) in den ersten Semestern.

Das Seminar bietet den Studierenden zusätzlich die Möglichkeit, eigene, kurze Texte selbst zu verfassen und diese später als Seminararbeit umzuarbeiten, wofür ein Proseminarschein erteilt werden kann.

 

Literatur: In der ersten Sitzung wird ein Reader der behandelten Texte zur Verfügung gestellt.

 

04 007

Gibt es Bewegung? Der Grundbegriff der aristotelischen Naturphilosophie

  Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: PS  SWS: 2               EWS   EKG

Dozent: Hofweber G.

Zuordnung: ETK, EKG

Zuordnung Module: BacPhil 11 G-2, BacPhil 12 S-2; WBPhil 11 G-2, WBPhil 11 S-2; BacSozPhil D WFM 1/WFM 2

Raum 2118a, Mo 17:30-19:00

 

Es scheint eine Selbstverständlichkeit zu sein, dass es Bewegung gibt, denn wir können doch ständig bewegte Objekte sehen. Bewegte Objekte gehen von einem zum anderen Punkt über. Aber wie geschieht das genau? An welchem Punkt gehen sie über? An dem, zu dem sie übergehen können sie nicht übergehen, denn an diesem sind sie noch nicht. An dem, an dem sie sind, können sie aber auch nicht übergehen, denn an diesem sind sie ja. Außerdem ist ein bewegtes Objekt zu jedem beliebigen Zeitpunkt der Bewegung an einem bestimmten Punkt. Wenn es aber zu jedem Zeitpunkt an einem bestimmt Punkt ist, wann könnte es dann von einem bestimmten zu einem anderen Punkt übergehen? Und wie könnte Bewegung anfangen? Denn wenn etwas in Ruhe ist, ist es nicht bewegt, wenn aber in Bewegung bewegt es sich bereits. Wo ist also der Anfang der Bewegung? Schließlich: Wenn etwas durch etwas anderes bewegt wird, muss es dieses andere selbst bewegt sein (die bewegte Kugel setzt die ruhende Kugel durch Zusammenstoß in Bewegung). Dann muss dieses andere aber selbst wieder durch etwas anderes bewegt werden, das selbst in Bewegung ist. Dies scheint aber in den infiniten Regress zu führen, so dass es auch hier keinen Anfang der Bewegung geben kann. Wie kann es also Bewegung angesichts dieser Probleme geben?

 

Da Bewegung (bzw. Prozess) der Grundbegriff seiner Naturphilosophie ist (dazu zählt u. a. auch die Ethik und die Politik), muss er all diese Probleme lösen, um Bewegung bzw. Selbstbewegung als Prinzip der Natur denken zu können. Bewegung wird von Aristoteles als „Verwirklichung eines Möglichkeitsmomentes an einem Wirklichen“ gedacht. Dies genau zu verstehen bedeutet, den Schlüssel zur Aristotelischen Naturphilosophie zu entdecken. Dabei stoßen wir auf äußerst subtile Überlegungen, sehr schwer nachzuvollziehende Argumentationen und nicht zu letzt auf erstaunliche Resultate. Letztere sind z. B.: Nichts kann zu etwas werden, das es der Möglichkeit nach schon ist; Es gibt keinen ersten Zeitpunkt einer Bewegung; der Anfang der Bewegungsreihe ist unbewegt bewegend.

 

Im Seminar werden die entsprechenden Kapitel der Physik genau gelesen und diskutiert. Der Text wird als Kopiervorlage zur Verfügung gestellt. Da der Text sehr anspruchsvoll ist, wird eine Bereitschaft zur genauen Lektüre vorausgesetzt.

 

Scheine bzw. LPs können durch das Halten eines Referats und/oder das Verfassen einer Hausarbeit erworben werden

 

04 008

Literarische und philosophische Ethik

- Scheinerwerb - fakultätsübergreifend

Typ: HS  SWS: 2               EWS  EKG

Dozent: Hofweber G., Malinowski B.

Zuordnung: ETK, MuK

Zuordnung Module: BacPhil 21 SG 2, BacPhil 22 SS 2

Raum 2103, Di 17:30-19:00

 

Die philosophische Ethik beschäftigt sich mit den Fragen, was das gute Handeln und, darüber hinaus, das gute Leben ist. Zentral sind dabei die Fragen, ob es ein höchstes Gut gibt, ob dieses objektiven oder universellen Charakter hat und (falls es ein höchstes Gut gibt) was wir tun sollen, um dieses zu erreichen. Die gesamte Fragestellung impliziert aber selbst einen ethischen Impetus. Denn es geht in der philosophischen Ethik nicht nur darum, zu erkennen, was gutes Handeln ist, sondern auch darum, ein guter Mensch zu werden. Zusammen mit diesem Anspruch werden in der philosophischen Ethik die heute herrschenden Prinzipien des common sense – die Subjektivität der Wahrheit, des guten Lebens und der Werte – radikal in Frage gestellt.

 

Auch die Literatur reflektiert ethische Fragestellungen in vielfältiger Weise: Textimmanent in der Ausrichtung ihrer Themen und Sujets, ihrer handelnden Figuren, ihren kunstprogrammatischen Implikationen und besonders ihrer sprachlich-rhetorischen, poetischen und narrativen Darstellungsformen, produktions- und rezeptionsästhetisch in ihrem Verhältnis zum Autor und Leser (der Akt des Erzählens und Lesens als Handlung, die auf ihre ethischen Implikationen zu befragen ist). Weder zielen literarische Texte auf eine philosophisch-systematische Begründung von Moral noch schreiben sie normative Werte oder Anleitungen zu gutem und richtigem Handeln fest. Die ethische Dimension von Literatur ist demzufolge nicht primär in ihrem Antwortcharakter zu sehen, sondern vielmehr in ihrem Potential, durch die Produktion von Vielstimmigkeit und Mehrdeutigkeit, von Widersprüchlichem und Verfremdendem zu verunsichern, zu irritieren, in Frage zu stellen und damit nicht zuletzt zu einer kritischen Auseinandersetzung mit etablierten moralischen Wertsetzungen und ethischen Theorien zu motivieren.

 

Das Seminar bewegt sich im Spannungsfeld von philosophischer und literarischer Ethik und wird deren Gemeinsamkeiten, vor allem aber deren je spezifischen Möglichkeiten, Leistungen und Grenzen im konstruktiven Dialog nachgehen.

 

Unverzichtbar ist die Bereitschaft, sowohl philosophische als auch literarische Texte zu lesen! Die Teilnehmerzahl ist auf 40 begrenzt.

 

Eine Literaturliste sowie ein Reader liegen ab Anfang Oktober in den Sekretariaten (R 2040 u. 4067) aus.

 

Ein Schein bzw. LPs können durch die Übernahme der Moderation einer Stunde und durch eine Hauarbeit erworben werden.

 

04 009

Der Platonismus

fakultätsübergreifend

Typ: V  SWS: 2               EWS   EKG

Dozent: Sturm H.-P.

Zuordnung Module: BacPhil 11-G-1; BacPhil 21-SG-2; BacSozPhil D WMF 1/WMF 2; LPO-UA-Phil; BacInfoPhil; BacMathPhil

Raum 2105, Do 11:45-13:15

 

Der antike Platonismus stellt eine Erscheinung der Geistesgeschichte der gesamten mittelmeerischen Welt dar. Er wird von Philosophiehistorikern in drei Hauptabschnitte unterteilt: Die von Platon selbst ausgehende Anfangsphase von ca. 350 Jahren Länge, den Mittleren Platonismus von der Zeitenwende bis ins 2. Jh. und den nachfolgenden Neuplatonismus, der bis zur Schließung der Athenischen Akademie im Jahre 529 florierte. Alle drei Phasen zeichnen sich durch gewisse Besonderheiten aus, werden jedoch von gemeinsamen Elementen durchzogen, durch die sie unabhängig von den Zugehörigkeitsbekundungen einzelner Denker als Platonismus identifizierbar sind. In der Vorlesung werden sowohl historische wie systematische Aspekte thematisiert.

 

04 010

Akademische Skepsis

- Scheinerwerb - fakultätsübergreifend

Typ: S  SWS: 2               EWS   EKG

Dozent: Sturm H.-P.

Zuordnung Module: BacPhil 11-G-2; BacPhil 21-SG-2; BacMedKommPhil; BacSozPhil D WMF 1/WMF 2; LPO-UA-Phil; BacInfoPhil; BacMathPhil

Raum 2118a, Do 14:00-15:30

 

Die Akademische Skepsis der sogenannten Mittleren oder Zweiten Akademie stellt einen völlig vernachlässigten Entwicklungsstrang der Philosophie dar. Dies dürfte zu einem beträchtlichen Teil mit den Vorurteilen zusammenhängen, die das Wort »Skepsis« hervorruft. Um zu zeigen, dass es sich hierbei um eine Art des Philosophierens handelt, die alle Aspekte der Disziplin umfasst, sollen ihre Methoden und Inhalte entlang der Schrift erarbeitet werden, die als einzige, wenn auch fragmentarische, Darstellung aus dem Altertum überliefert ist, den Academica von Cicero. Damit wird zugleich das Verhältnis zur Stoa beleuchtet und ein Beispiel aus der römischen Tradition des Denkens bekannt gemacht.

 

04 011

Ausgewählte Probleme der systematischen Philosophie

 - fakultätsübergreifend

Typ: Ü  SWS: 1               EWS   EKG

Dozent: Sturm H.-P.

Raum 4142, Fr 13:15-14:45 (14-tägig)

Beginn: 23.10.2009

 

Diese Veranstaltung dient zur Schulung des Umgangs mit Problemen, die sich aus zentralen Wahrheitsbehauptungen philosophischer Schulen und Persönlichkeiten ergeben.

 

04 012

Ethik in Wissenschaft und Technik. Eine Einführung (Ausgewählte Texte)

  Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: S  SWS: 2               EWS   EKG   MuK   

Dozent: Wernecke J.

Zuordnung Modul: BacPhil 12-S-2; WBPhil; BacErzPhil Modul 10B; BacSozPhil D WFM1/WFM2;

Blockseminar

Raum und Zeitpunkt (Mitte Februar 2010) werden noch bekannt gegeben!

Die Teilnahme bitte unter der E-Mail-Adresse dr.jwernecke@online.de mitteilen!

Ein Vorbesprechungstermin wird rechtzeitig den Teilnehmern mitgeteilt!

 

Unser aktuelles Leben in modernen Gesellschaften ist bestimmt von Wissenschaft und Technik. Bei allen Erfolgen, die durch die moderne Wissenschaft und Technik ermöglicht worden sind, stellen sich auch Fragen hinsichtlich potentieller ethischer Grenzen. Dies auf zwei ethischen Problemebenen: Zum einen hinsichtlich der Folgen bzw. Nebenfolgen und zum zweiten bezüglich womöglich notwendiger Grenzziehungen im Kontext der Ziele unseres technisch-wissenschaftlichen Handelns.

In der Veranstaltung, die sich als eine Einführung versteht, sollen diese Probleme anhand unterschiedlicher Positionen aus der Technik- und Wissenschaftsphilosophie sowie hinsichtlich der angewandten Ethik vorgestellt und diskutiert werden, um den Seminarteilnehmern ein fundiertes und differenziertes Urteil am Ende der Veranstaltung zu ermöglichen.

Leistungsnachweis mittels eines Referates und einer Hausarbeit.

 

Literaturverzeichnis wird rechtzeitig vor Beginn der Veranstaltung nachgereicht.

 

04 013

Einführung in die Wissenschaftstheorie

- Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: V  SWS: 2               EWS   EKG

Dozent: Voigt U.

Zuordnung: Philosophie (Wissenschaftstheorie), Magisterstudiengänge (HF & NF Philosophie), Staatsexamen (NF Philosophie), EWS, EKG, MuK (wird auch als Fortbildungsveranstaltung für Lehrkräfte an Schulen empfohlen)

Zuordnung Module: BacPhil 12-S-1; BacSozPhil D WFM 1 und/oder WFM; LPO-UA-Phil; BacInfoPhil: Wissenschaftstheorie; BacMathPhil: Wissenschaftstheorie

Raum 2107, Mi 10:00-11:30

 

"What is this thing called science?" - "Was ist das, was wir 'Wissenschaft' nennen?" Diese Titelfrage stellt Alan F. Chalmers seinem Buch über die Disziplin voran, um die es in dieser Veranstaltung geht. Auch an die Wissenschaften trägt die Philosophie ihre Frage heran, was sie sind. Diese Frage kann von den Wissenschaftstreibenden selbst häufig nicht beantwortet werden, aber noch weniger ohne sie oder an ihnen vorbei. Die Philosophie der Wissenschaften befasst sich also mit der Frage danach, was die Wissenschaften sind, und trägt diese Frage an diejenigen heran, die Wissenschaft betreiben. Im Deutschen sind wir dabei in der glücklichen Situation, mit "Wissenschaft" einen Begriff zu besitzen, der sich nicht nur auf die "harten" Naturwissenschaften bezieht, sondern auf alle Wissenschaften insgesamt. Die angelsächsische "philosophy of science" ist dagegen um die Naturwissenschaften zentriert. Diese Veranstaltung behandelt zunächst die Philosophie der Wissenschaften im Allgemeinen, danach die 'klassische' Philosophie der heutigen Naturwissenschaften.

Literaturangaben zu Semesterbeginn

 

04 014

Die Diskussion um künstliche Intelligenz

- Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: HS  SWS: 2              

Dozent: Voigt U.

Zuordnung: MuK (Module: Computer und Kognition, Philosophie), Philosophie (Wissen-schaftstheorie, Logik, Philosophie des Geistes), Magisterstudiengänge (HF & NF Philosophie), Staatsexamen (NF Philosophie),EWS,EKG; (wird auch als Fortbildungs-veranstaltung für Lehrkräfte an Schulen empfohlen)

Zuordnung Module: BacPhil 22-SS-2; BacSozPhil D WFM 1 und/oder WFM; BacInfoPhil: Erkenntnistheorie/Kognitionswissenschaften; BacMathPhil: Erkenntnistheorie/Kognitions-wissenschaften;

Raum 2118, Mi 14:00-15:30

 

Was ist unter ‚Künstlicher Intelligenz’ überhaupt zu verstehen? Kann es so etwas überhaupt geben oder muss sie ein Stück Science Fiction bleiben? Und was sagt unsere Suche nach Künstlicher Intelligenz, geschweige denn ihre eventuelle Realisierung, über uns selbst – über unser Selbstverständnis als Menschen? Diese und damit zusammenhängende Fragen sollen im Hinblick auf einschlägige Texte sowie systematische Beiträge diskutiert werden.

 

Zur Anschaffung empfohlen: W.Ch. Zimmerli / St. Wolf (Hg.), Künstliche Intelligenz. Philosophische Probleme. Stuttgart (Reclam) 1994.

 

Weitere Literaturangaben zu Semesterbeginn

04 015

Einführung in die formale Logik

- Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: PS  SWS: 2             

Dozent: Voigt U.

Zuordnung: Philosophie (Logik), Magisterstudiengänge (HF & NF Philosophie), Staatsexamen (NF Philosophie), EWS, EKG, MuK (Module: Computer und Kognition, Philosophie); (wird auch als Fortbildungsveranstaltung für Lehrkräfte an Schulen empfohlen)

Zuordnung Module: BacPhil 01-BM-2; BacInfoPhil: Logik; BacMathPhil: Logik;

Raum 1011a Geb. H (Jura), Do 11:45-13:15

 

Die Arbeit im Proseminar gestaltet sich so: Der Umgang mit formaler Logik ist in den Sitzungen sowie mittels Hausaufgaben zu üben und im Repetitorium sowie, bei genügend großer Beteiligung, in "trilogischen Turnieren" zwischen verschiedenen Arbeitsgruppen zu vertiefen. Dem Leistungsnachweis dienen zwei Klausuren (vor den Weihnachtferien sowie am Semesterende).

 

Zum Inhalt: Logik beschäftigt sich mit den spezifischen Gesetzmäßigkeiten des richtigen Denkens. Formale Logik erarbeitet diese Gesetzmäßigkeiten, indem sie die allgemeinen Strukturen des richtigen Denkens betrachtet. Zu diesem Zweck ordnet formale Logik den im Denken unterscheidbaren Inhalte sowie den Beziehungen zwischen diesen Inhalten abstrakte Symbole zu. Das führt zu einem mathematisch-technischen Erscheinungsbild der formalen Logik und lässt Befürchtungen aufkommen, es handle sich dabei um ein rein mechanisches, dem Denken fernes Instrument. Aber: Gegenstand und Ziel auch der formalen Logik ist und bleibt das konkrete richtige Denken. Die Formalisierung ist tatsächlich nur ein Instrument, das wir zu dem Zweck verwenden, die Strukturen dieses Denkens zu erkennen.

 

Formale Logik vermittelt also die nicht nur im Philosophiestudium wichtige Kompetenz, Denken im Hinblick auf seine Richtigkeit (und Unrichtigkeit!) auf eine formalisierte und daher leicht nachvollziehbare Weise zu untersuchen. Denken wird in Sprache fassbar, und an dem so erfassten Denken lassen sich zunächst zwei Ebenen unterscheiden: die Ebene der ganzen Aussagen und die Ebene der Subjekte und Prädikate, aus denen ganze Aussagen gebildet werden. Dementsprechend gliedert sich das Proseminar in drei Abschnitte:

 

1. Logisch-semantische Propädeutik

2. Aussagenlogik (mit Ausblicken auf deontische Logik, Modallogik etc.)

3. Prädikatenlogik der ersten Stufe.

 

Literaturangaben zu Semesterbeginn

 

04 016

Kant und die Seele

- Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: S/HS   SWS: 2           

Dozent: Voigt U.

Zuordnung: Philosophie (Wissenschaftstheorie, Philosophie des Geistes), Magisterstudiengänge (HF & NF Philosophie), Staatsexamen (NF Philosophie), EWS, EKG, MuK (Module: Computer und Kognition, Philosophie)

Zuordnung Module: BacPhil 11-G-2; BacPhil 12-S-2; LPO-UA-Phil; BacInfoPhil: Erkenntnistheorie/ Kognitionswissenschaften oder Philosophiegeschichte; BacMathPhil: Erkenntnistheorie/Kognitions-wissenschaften oder Philosophiegeschichte

Raum 2101, Di 17:30-19:00

 

Immanuel Kant hat sich auf vielfache und folgenreiche Weise mit dem dem Begriff der Seele beschäftigt. Zum einen kritisiert er die dogmatische Metaphysik sowie religiöse Strömungen seiner Zeit, die behaupten, die Existenz einer unsterblichen Seele beweisen oder sogar erfahren zu können. Zum anderen betrachtet er die Fortdauer der Seele als ein Postulat der praktischen Vernunft, das freilich theoretisch nicht eingeholt werden kann. Die Diskussion um den Bewusstseinsbegriff transponiert Kant schließlich von einer empirisch-psychologischen auf die transzendentale Ebene und zieht daraus die geradezu prophetische Konsequenz, die Psychologie werde sich eines Tages von der Philosophie emanzipieren und in das Lager der naturwissenschaftlich orientierten Disziplinen übersiedeln. Vor allem im Hinblick auf die systematischen Implikationen soll die Lektüre einzelner Textabschnitte diesen Themenkomplex erschließen.

 

Literaturangaben zu Semesterbeginn

 

04 017

G. Frege und W. V. O. Quine: Ausgewählte Schriften

- Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: S   SWS: 2             

Dozent: Voigt U.

Zuordnung: MuK (Module: Computer und Kognition, Philosophie), Philosophie (Wissenschaftstheorie, Logik, Philosophie des Geistes), Magisterstudiengänge (HF & NF Philosophie), Staatsexamen (NF Philosophie), EWS, EKG;

(wird auch als Fortbildungsveranstaltung für Lehrkräfte an Schulen empfohlen)

Zuordnung Module: BacPhil 12-S-2; BacInfoPhil: Einführung in die Logik/Sprachphilosophie oder Philosophiegeschichte; BacMathPhil: Einführung in die Logik/Sprachphilosophie oder Philosophie-geschichte

Raum 2101, Do 8:15-9:45

 

An den Werken von Gottlob Frege (1848-1925) und Willard Van Orman Quine (1908-2000) wird auf exemplarische Weise deutlich, wie sich Philosophie und Logik seit dem späten 19. Jahrhundert gegenseitig bereichert und miteinander verflochten haben. Zugleich sind beide für denkbar gegensätzliche Positionen bekannt: Frege für seinen „Platonismus“, dem zufolge Gedanken als die objektiven Inhalte von Urteilen wirklich existieren; Quine für seinen Versuch, die Erkenntnistheorie und mithin die gesamte Philosophie im Rahmen einer empirischen Psychologie zu naturalisieren. Die Lektüre und Interpretation ausgewählter Schriften beider Denker dient demnach dazu, in die Philosophie der Logik sowie die Sprachphilosophie der jüngsten Vergangenheit einzuführen. Das Proseminar/Seminar kann ergänzend zum PS Formale Logik, aber auch als eigenständige Veranstaltung besucht werden.

 

Literaturangaben zu Semesterbeginn

 

04 018

Einführung in die Philosophie des René Descartes

- Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: S  SWS: 2              EWS  EKG

Dozent: Sukopp T.

Zuordnung: ETK, EKG, EWS, MuK

(wird auch als Fortbildungsveranstaltung für Lehrkräfte an Schulen empfohlen)

Zuordnung Module: BacPhil 11-G-2; BacPhil 12-S-2; WBPhil 11-G-2; BacErzPhil Modul 10C, BacMedKommPhil (MuK); BacSozPhil D WFM 1/WFM 2; LPO-UA-Phil

Raum 2119, Mo 15:45-17:15 vierzehntägig: 19.10/02.11./16.11./30.11./14.12./11.1./25.1.

und am 5.2. von 15:00-18:15, am 6.2. von 10:00-17:15 als Blockveranstaltung, Raum 2103

 

René Descartes gilt  als einer der Begründer der neuzeitlichen Philosophie schlechthin. Obwohl sein „Cogito ergo sum“ ein vielzitierter philosophischer Allgemeinplatz ist, lohnt es sich vielfach auch und gerade aus heutiger Perspektive darüber nachzudenken, was dieses „Ich denke, als bin“ bedeutet, warum und wie das denkende Subjekt in den Besitz sicheren Wissens gelangt, was Evidenz hier leistet und vieles mehr. Wir lesen ausgewählte Passagen aus dem Discours (der „Abhandlung über die Methode des richtigen Vernunftgebrauchs“) und den Meditationes (den „Meditationen über die erste Philosophie“). Eine Fülle spannender Fragen erwarten uns: In wie weit begründet Philosophie alle anderen Wissenschaften? Welche Rolle spielen Gottesbeweise auf dem Weg zu sicherem Wissen? Was sagen uns unsere Bewertungen der Descartesschen Philosophie über weitere Entwicklungen der neuzeitlichen Philosophie? Diesen und anderen Fragen wollen wir uns zuwenden. Das Seminar ist für Anfänger geeignet. Lektürebereitschaft und die Fähigkeit zu unbefangenem Denken werden vorausgesetzt. Themen für Referate ab sofort bei Thomas Sukopp (thomas.sukopp@gtmx.de). Weitere Literatur wird rechtzeitig genannt.

 

Literatur

 

René Descartes: Discours de la méthode (hgg. vom Felix Meiner Verlag, Hamburg, 1997)

Hans Poser (2003): Descartes zur Einführung. Stuttgart: Reclam.

 

04 020

Einführung in die Sprachphilosophie: Searle über Sprechakte

- Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: S  SWS: 2             

Dozent: Tatievskaya E.

Zuordnung: EKG, EWS, MuK

Zuordnung Module: BacPhil 12-S-2; WBPhil 12-S, BacInfoPhil (Einführung in die Sprach-philosophie), BacMathPhil (Einführung in die Sprachphilosophie), BacMedKommPhil

Raum 2104, Mi 17:30-19:00

 

1969 veröffentlicht Searle das Buch Speech Acts, in welchem er eine sprachphilosophische Theorie der Sprechakte entwirft, die er selbst als Teil einer Handlungstheorie auffasst. Laut dieser Theorie ist die Sprache ein regelgeleitetes intentionales Verhalten des Menschen. Die kleinsten Einheiten der sprachlichen Kommunikation bilden Sprechakte, deren Produkte Laute oder Zeichen sind. Sofern ein jeder Sprechakt eindeutig durch den Zusammenhang seiner Produkte bestimmt ist, kann die Untersuchung der Sprechakte als Untersuchung der Bedeutung und Referenz der Sprachzeichen aufgefasst werden.

In der Veranstaltung werden die Theorie Searles sowie ihre Anwendung zur Lösung traditioneller sprachphilosophischer Probleme diskutiert.

 

Literatur:

John R. Searle. Sprechakte. Ein sprachphilosophisches Essay. Suhrkamp Verlag, 1973

 

04 021

Grundprinzipien der Logik und die Frage nach der Willensfreiheit

- Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: S  SWS: 2             

Dozent: Tatievskaya E.

Zuordnung: EKG, EWS, MuK

Zuordnung Module: BacPhil 11-G-2, WBPhil 11-G, BacErzPhil Modul 10A, BacInfoPhil (Philosophie-geschichte), BacMathPhil (Philosophiegeschichte), BacMedKommPhil;

Raum 2105, Fr 11:45-13:15

 

In der Hermeneutik erkennt Aristoteles an, dass Aussagen einen Zeitinhalt haben. In diesem Zusammenhang analysiert er die Frage nach dem Wahrheitswert der Aussagen über zukünftige Ereignisse. Einer der Schlüsse, die man aus seiner Argumentation ziehen kann, besteht darin, dass die Zukunft logisch vorbestimmt ist, sofern wahre Aussagen über die Zukunft notwendig wahr sind. Diese Auffassung ist unter der Bezeichnung ‚logischer Fatalismus’ oder ‚logischer Determinismus’ bekannt. Die späteren Versuche, die Auffassung von Aristoteles zu rekonstruieren, führen im 20. Jahrhundert zur Formulierung der Grundprinzipien der mehrwertigen Logik. Der polnische Logiker Łukasiewicz, der auf das logische Prinzip der Bivalenz verzichtet und das erste System der mehrwertigen Logik formuliert, ist davon überzeugt, dass die Entwicklung dieser Logik für die Befreiung des menschlichen Geistes steht.

 

Literatur:

Aristoteles. Hermeneutik. Verlag Karl Alber, 1956

Jan Łukasiewicz. „Über Determinismus“. In: Studia Leibnitiana 5, 1973

Georg Henrik von Wright. Causality and Determinism. Columbia University Press, 1974

 

04 022

G. W. F. Hegels „System der Philosophie“: Logik, Naturphilosophie, Geist.

- Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: S  SWS: 2

Dozent: Leiber T.

Zuordnung: Philosophie des Geistes, Naturphilosophie, Philosophie der Logik, Wissenschaftsphilosophie, Moralphilosophie, Rechtsphilosophie, Religionsphilosophie; EWS; EKG; ETH; MuK; INF; Dipl.-Math.; Dipl.-Phys.;

Zuordnung Module: BacPhil 11-G-2; BacPhil 12-S-2;

Blockseminar Raum u. Zeit nach Vereinbarung (per E-mail theodor.leiber@phil.uni-augsburg.de)

 

Georg Wilhelm Friedrich Hegel gilt als einer der bedeutendsten und wirkungsreichsten, aber auch kompliziertesten und umstrittensten Philosophen der Neuzeit. Im Seminar sollen Grundzüge von Hegels Verständnis eines systematischen (wissenschaftlichen) Philosophierens erarbeitet und diskutiert werden. Hegels ‚System der Philosophie‘ konstituiert sich entlang seiner Begriffskomplexe der Logik, Naturphilosophie und des Geistes. In den einzelnen Referaten des Seminars sollen Annäherungen an diese Begriffskomplexe versucht sowie deren Aktualisierungspotenziale – insbesondere im Hinblick auf monistische, holistische und pragmatische Perspektiven – ausgelotet werden. Zu diesem Zweck werden ausgewählte Textstücke vor allem aus Hegels Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften (sowie ergänzend bzw. begleitend aus seinem systematischem Hauptwerk Wissenschaft der Logik und aus seiner Phänomenologie des Geistes) studiert und gemeinsam diskutiert. Thematisch erschließt sich Hegels ‚System‘ durch seine Logik (Ontologie und Epistemologie: Sein, Wesen, Begriff), seine Naturphilosophie (Mechanik, Physik, Organische Physik) und seine Geistphilosophie (subjektiver Geist: Seele, Bewusstsein, Psyche; objektiver G.: Recht, Moralität, Sittlichkeit; absoluter G.: Kunst, Religion, Philosophie).

 

Literatur (Auswahl): G.W.F. Hegel: Wissenschaft der Logik (stw 605/606); Phänomenologie des Geistes (stw 603); Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften (stw 608/609/610); H.F. Fulda: Hegel, Beck 2001

 

04 023

Evolutionismus, Kreationismus und Intelligent Design

- Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: S  SWS: 2            

Dozent: Neidhart L.

Zuordnung: (Wissenschaftstheorie, Erkenntnistheorie) EWS, EKG, Muk

Zuordnung Module: BacPhil 12-S-2; WBPhil 12-S-2; BacMedKommPhil; BacSozPhil D WFM1; BadSozPhil D WFM2; LPO-UA-Phil; BacInfoPhil; BacMathPhil

Blockseminar Raum u. Zeit nach Vereinbarung, Anmeldung per E-mail ludwig.neidhart@gmx.de)

 

Die auf die Evolutionstheorie gestützte moderne Biologie gilt als eine der Leit­wissenschaften des 21. Jahrhunderts. Schon von daher ist die Philosophie gefordert, die wissenschaftstheoretischen Grundlagen und Implikationen der Evolutionstheorie zu bedenken, was vor allem im Rahmen eines relativ neuer Zweigs der Philosophie, der sog. „Philosophie der Biologie“ geschieht. Ein zweiter Grund, sich im Darwinjahr mit der Evolutionstheorie auf sachlicher Ebene philosophisch auseinanderzusetzen, sind die im Streit um diese Theorie und ihre weltanschauliche Bedeutung heute zunehmen schärfer geführten Auseinandersetzungen, an denen sich einerseits die Vertreter des „Kreationismus“ und des „Intelligent Design“, andererseits aber auch die sog. „neuen Atheisten“ engagiert und teilweise polemisch beteiligen. Im Seminar sollen nach einer allgemeinen Einführung in die Philosophie der Biologie die verschiedenen Positionen in diesem Streit auf den verschiedenen Diskurs­ebenen (auf der wissenschaftlichen bzw. pseudowissenschaftlichen Ebene ebenso wie auf der wissenschaftstheoretisch-philosophischen, theologischen und politischen Ebene) analysiert und kritisch diskutiert werden.

 

Literatur (u.a.):  Behe, Michael J., Darwin’s Black Box, Gräfelfing: Resch, 2007; Darwin, Charles, On the Origin of Species, London: Murray, 1859 (deutsch: Die Entstehung der Arten, Stuttgart: Reclam, 1963); Dawkins, Richard, Der blinde Uhrmacher. München: dtv,  2. Aufl. 2008; Dawkins, Richard, Der Gotteswahn, Ullstein, Berlin: Ullstein, 3. Aufl. 2007; Eigen, Manfred, Molekulare Selbstorganisationund Evolution, in: Die Naturwissenschaften 58 (1971), S.  465 – 523; Eigen, Manfred, Stufen zum Leben, München: Piper, 1987; Gitt, Werner: Schuf Gott durch Evolution? 6. Aufl. Neuhausen / Stuttgart 1998; Hoyle, Fred, The intelligent Universe. A new view of creation and evolution, London: M. Joseph, 1983; Junker, Reinhard und Scherer, Siegfried. Evolution. Ein kritisches Lehrbuch, Giessen: Weyel, 4. Aufl.,1998. Krohs, Ulrich und Toepfer, Georg (Hgg.), Philosophie der Biologie, Frankfurt: Suhrkamp, 2005; Küppers, Günter (Hg.), Chaos und Ordnung. Formen der Selbstorganisation in Natur und Gesellschaft, Stuttgart: Reclam, 1996; Lennox, John, Hat die Wissenschaft Gott begraben? Wuppertal: Brockhaus, 2002; Monod, Jacques, Zufall und Notwendigkeit. Philosophische Fragen der modernen Biologie, München, Piper, 1971; Morris, Henry und Whitcomb, John, The Genesis Flood, R & R Publishing, 1989; Oparin, Alexander, Die Entstehung des Lebens auf der Erde, Berlin: Deutscher Verlag der Wissenschaften, übers. Nach der 3. Aufl., 1957; Paley, William, Natural Theology, or Evidences of the Existence of the Deity Collected from the Appearances of Nature, 2. Aufl., Oxford: J. Vincent 1828; Prigogine, Ilya, Vom Sein zum Werden, München: Piper, 1992; Rauchfuß, Horst, Chemische Evolution und der Ursprung des Lebens, Berline u.a.: Springer, 2005; Sheldrake, Rupert, Das schöpferische Universum, München: Ullstein, 1981; Schmitz, Siegfried (Hg.), Charles Darwin – ein Leben. Autobiographie, Briefe, Dokumente, München: dtv, 1982; Vollmert, Bruno, Das Molekül und das Leben. Rowohlt. Verlag, Reinbek bei Hamburg 1985 Wilder-Smith, Ernest, Die Wissenschaften kennen keine Evolution, Basel: Verlag Schwabe, 5. Aufl. 1985.

 

04 024

Kosmologische Weltmodelle im Wandel – drei Jahrtausende Wissenschaftsgeschichte aus philosophischer Perspektive

Scheinerwerb- fakultätsübergreifend

Typ: S  SWS: 2             

Dozent: Heichele T.

Zuordnung: Philosophie (HF/NF), EWS, EKG, MuK, Diplom Mathematik/Physik/Informatik (Erkenntnistheorie/Wissenschaftstheorie/Wissenschaftsgeschichte)

Zuordnung Module: BacPhil12-S-2; WBPhil 12 S-2; BacMedKommPhil (MuK); BacSozPhil D WFM 1/WFM 2; LPO-UA-Phil; BacInfo Phil; BacMathPhil;

Raum 2103, Mi 19:15-20:45

 

Die ersten systematisch-philosophischen Untersuchungen des Kosmos finden sich bei den griechischen Vorsokratikern. Philosophische und mathematische Vollkommenheitsgedanken spiegelten sich offensichtlich im Universum wider und erlaubten den Menschen eine genaue Erklärung und Beschreibung. Mit den Modellen von Aristoteles und Ptolemaios wurden schließlich kosmologische bzw. astronomische Systeme aufgestellt, die noch zu Beginn der Neuzeit den aktuellen Stand der Wissenschaft darstellten. Nachdem das Mittelalter im Wesentlichen keine Neuerungen im Sinne einer qualitativen Verbesserung in der Kosmologie aufbot, beginnt mit dem Übergang zur Neuzeit die klassische Vorstellung eines hierarchisch geordneten, endlichen Universums zu bröckeln. Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte der Neuzeit und Moderne sind voll von neuen (und wiederentdeckten) Überlegungen und Modellen, die noch heute wie vor 2500 Jahren einen unmittelbaren Einfluss auf die Stellung des Menschen in den Weiten des Alls ausüben.

Das Seminar widmet sich der oben skizzierten Entwicklung kosmologischer Weltmodelle aus philosophischer Perspektive. Dabei wird die enge Verflechtung von naturphilosophischen Grundannahmen und kosmologischen Deutungen aufgezeigt werden. Ebenso werden scheinbar moderne Ansichten wie die Unendlichkeit des Universums, die evolutionäre Entwicklung des Kosmos oder die „bedeutungslose“ Stellung unseres Sonnensystems als bereits in vergangener Zeit postuliert erörtert werden.

 

Literatur (u.a.): Audretsch, Jürgen; Mainzer, Klaus (Hrsg.): Vom Anfang der Welt. Wissenschaft, Philosophie, Religion, Mythos. 2. Aufl. München: C. H. Beck 1990; Kanitscheider, Bernulf: Kosmologie. Geschichte und Systematik in philosophischer Perspektive. Stuttgart: Reclam 2002; Koyré, Alexandre: Von der geschlossenen Welt zum unendlichen Universum. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1980; Leiber, Theodor: Kosmos, Kausalität und Chaos. Naturphilosophische, erkenntnistheoretische und wissenschaftstheoretische Perspektiven. Würzburg: Ergon 1996; Munitz, Milton K. (Hrsg.): Theories of the Universe. From babylonian myth to modern science. New York: Free Press 1965; Silk, Joseph: Das fast unendliche Universum. Grenzfragen der Kosmologie. München: C. H. Beck 2006; Sticker, Bernhard: Bau und Bildung des Weltalls. Kosmologische Vorstellungen in Dokumenten aus zwei Jahrtausenden. Freiburg, Basel, Wien: Herder 1967