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Kommentiertes Vorlesungsverz. WS 2008/09


Institut für Philosophie

Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2008/09

04 001

Philosophie der Neuzeit

  fakultätsübergreifend

Typ: V  SWS: 2                EKG

Dozent: Schröer C.

Zuordnung: Geschichte der Philosophie

Raum 2107, Di 15.45-17:15

Beginn: 14.10.08

 

Programmatisches Ziel neuzeitlicher Wissenschaft ist ein sicheres, umfassendes und für jedermann zugängliches Wissen. Da die Theologie diesem Ideal nicht mehr zu entsprechen scheint, fällt es nun der Philosophie zu, die Grundlagen menschlichen Denkens, Wissens und Handelns aus eigenen Quellen heraus zu entwickeln. Vorbild ist zum einen die absolute Wissenschaftlichkeit der Mathematik, zum andern die empirische Methode der neu aufbrechenden Naturwissenschaften. Das neue Denken orientiert sich jedoch primär an der Geltung gesicherter Lehrsätze und nicht mehr an der natürlichen Einheit der Dinge, mit allen kritischen Folgen für ein ganzheitliches Verständnis der Welt, des Lebens und des Menschen. Die Einseitigkeit einer rationalistischen und empiristischen Philosophie tritt zum Ende des 18. Jahrhunderts in den Blick und stellt die Philosophie erneut vor die Aufgabe, das Ganze zu denken.

  Aufgabe der Vorlesung ist es, die wichtigsten Vertreter und Stationen dieser Epoche vorzustellen und nach der Aktualität der Fragestellungen für die gegenwärtige philosophische Diskussion zu fragen.

  Die Vorlesung ist Teil eines viersemestrigen Grundkurses zur Geschichte der Philosophie. Die Vorlesungsreihe wendet sich an Studierende aller Studiengänge, in denen ein Grundstudium der Philosophie vorgesehen ist, und vermittelt ein philosophisches Grundwissen, das Gegenstand der Prüfungen ist.

 

04 002

Geschichte der Ethik: Antike und Mittelalter

  fakultätsübergreifend

Typ: V  SWS: 2               EKG

Dozent: Schröer C.

Zuordnung: Geschichte der Ethik, Allgemeine Ethik, Geschichte der Philosophie

Hörsaal III (Bert-Brecht-Hörsaal), Mi 17:30-19:00

Beginn: 22.10.08

 

Von Sokrates heißt es, er habe als erster die Frage nach dem guten Leben in die Philosophie eingeführt, indem er die Begriffe des Gerechten und Guten zum primären Gegenstand seiner philosophischen Auseinandersetzungen mit den Bürgern Athens machte. Im Werk seines Schülers Platon wird das Spektrum ethischer Fragestellungen erstmals umfassend ausgeleuchtet. Als Fach- und Buchtitel begegnet der Begriff Ethik als Philosophie der Sitte (ethos) jedoch zuerst bei Aristoteles. So findet die abendländische Ethik bei ihm ihre erste systematische Gestalt, auf deren Grundlage sich dann in den Schulen der hellenistischen Philosophie verschiedene Lehren vom Glück des Menschen und von der besten Lebensführung entwickeln. In der mittelalterlichen Philosophie werden die unterschiedlichen Ansätze zu einer kritischen Synthese zusammengeführt, in der sich schließlich das neuzeitliche Verständnis der Ethik als Entfaltung menschlicher Freiheit abzeichnet.

  In der Vorlesung sollen die wichtigsten Vertreter der antiken und mittelalterlichen Ethik anhand ihrer Werke vorgestellt und im Blick auf die heutige Ethikdiskussion kritisch ausgewertet werden. Die Vorlesungsreihe wendet sich an Studierende aller Studiengänge, in denen ein Grundstudium der Ethik vorgesehen ist.

 

04 003

Rousseau: Vom Gesellschaftsvertrag

  Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: S  SWS: 2          EWS/EKG

Dozent: Schröer C.

Zuordnung: Quellen der Ethik, Politische Ethik, Geschichte der Philosophie

Raum 2118, Di 11:45-13:15

Beginn: 14.10.08

 

„Der Mensch ist frei geboren, und überall liegt er in Ketten.“ Ziel des Zusammenschlusses von Menschen zu einem gemeinsamen Staatswesens ist nach Rousseau nicht die bloße Sicherung von Leib und Leben (Hobbes) oder Eigentum (Locke), sondern der menschlichen Freiheit, so dass der Mensch, „obgleich er sich mit allen vereint, gleichwohl nur sich selbst gehorcht und so frei bleibt wie vorher.“ Dies erscheint jedoch nur möglich, wenn man das Zusammenleben der Menschen nicht als bloße Koordination der unterschiedlichen Interessen aller Bürger (volonté de tous) betrachtet, sondern das gesellschaftliche Leben als Praxis eines gemeinsamen Ichs (moi commun) mit einem gemeinsamen Willen (volonté generale) zu begreifen versucht.

  Im Seminar soll der Text „Vom Gesellschaftsvertrag“ gemeinsam erarbeitet werden. Voraussetzung für die Teilnahme ist die jeweils eigene gründliche Vorbereitung der Textpartien und die Bereitschaft, in einen der Textteile so einzuführen, dass dann gemeinsam darüber diskutiert werden kann.

 

Textausgabe:

Jean-Jacques Rousseau, Vom Gesellschaftsvertrag oder Grundsätze des Staatsrechts, übersetzt und herausgegeben von Hans Brochard, Stuttgart (Reclam) 1977/1998.

Jean-Jacques Rousseau, Œuvres complètes, ed. B. Gagnegin et M. Raymond, Paris 1959 sq., Bd. III.

 

Kommentarband:

Jean-Jacques Rousseau, Vom Gesellschaftsvertrag oder Prinzipien des Staatsrechts, hrg. von Reinhard Brandt und Karfriedrich Herb (Klassiker Auslegen Bd. 20), Berlin (Akademie-Verlag) 2000.

 

04 004

Ethik der Gewalt: Strafe, Folter, Krieg

  Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: HS  SWS: 2               EKG

Dozent: Schröer C.

Zuordnung: angewandte Ethik, politische Ethik, Rechtsphilosophie, Quellen der Ethik

Blockseminar:

Fr 09.01.09, 13:30–20:00 Uhr, Raum 2101

Fr 16.01.09, 13:30–20:00 Uhr, Raum 2118

Sa 17.01.09, 09:30-17:00 Uhr, Raum 2118

Vorbesprechung: 22.10.08, 13:15-14:00 Uhr, Raum 2118

 

Nach den Diktaturen des 20. Jahrhunderts und den Schrecken zweier Weltkriege hatte man in der Entwicklung der modernen Gesellschaften auf eine zunehmende Überwindung von Gewalt gehofft. Doch inzwischen steht die gesamte Palette des Gewaltproblems wieder im Mittelpunkt der aktuellen Debatten. Man ruft nach härteren Gesetzen, nach mehr Befugnissen für die Polizei und nach einem wirksamen Vorgehen gegen Unrechtsstaaten. Zugleich begründet man den vermehrten Einsatz staatlicher Gewalt mit der bedrohten Freiheit der Menschen. Doch auch administrative Gewalt ist Gewalt gegen Menschen und bedarf auch dann, wenn sie sich als Gegengewalt versteht, der Legitimation.

  Im Rahmen von drei Arbeitstagen soll in diesem Blockseminar die Frage nach der Legitimität administrativer Gewalt anhand der drei Themenbereiche Strafe, Folter und Krieg erörtert werden. Die Teilnahme setzt die Bereitschaft voraus, eines der Referatsthemen zu bearbeiten oder die Ergebnisse der Seminardiskussionen auszuwerten. Die einzelnen Referatsthemen werden bei der Vorbesprechung vorgestellt und vergeben.

  Die Anmeldung zum Seminar erfolgt in der Vorbesprechung.

 

04 005

Texte zur stoischen Dialektik

 fakultätsübergreifend

Typ: Ü  SWS: 1               

Dozent: Schröer C.

Zuordnung: Logik, Sprachphilosophie, Erkenntnistheorie

Raum 2118a, Mo 17:30-19:00

10. Nov.-22. Dez. wöchentlich

Beginn: 10.11.08

 

Nach stoischer Lehre teilt sich die Philosophie in Physik, Ethik und Logik, die Logik wiederum in die Bereiche Rhetorik und Dialektik. Als Lehre von der argumentierenden Rede enthält die stoische Dialektik eine Fülle sprachlogischer, semantischer und urteilstheoretischer Analysen, die für die moderne Urteils- und Erkenntnistheorie von größtem Wert sind. Wegen der schwierigen Quellenlage waren diese Analysen bislang weithin unbeachtet geblieben. Mit der neuen Fragmentensammlung von Karlheinz Hülser stehen jedoch eine hervorragende Textgrundlage und eine moderne deutsche Übersetzung zur Verfügung, die vor allem den sachlichen Bezug zu den entsprechenden Themenbereichen der modernen sprachanalytischen Philosophie erlaubt.

  Die Veranstaltung hat den Charakter eines Lektürekreises, dient der unmittelbaren philosophischen Textarbeit und wendet sich vornehmlich an Studierende, die an einem vertieften Verständnis sprachlogischer und erkenntnistheoretischer Fragestellungen interessiert sind. Anmeldung erfolgt in der ersten Sitzung.

 

 

Literaturhinweis:

Die Fragmente zur Dialektik der Stoiker. Neue Sammlung der Texte mit deutscher Übersetzung von Karlheinz

 

04 006

Einführung in das philosophische Denken

  Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: PS  SWS: 2               EWS   EKG

Dozent: Hofweber G.

Zuordnung: Praktische Philosophie

Raum 2123, Mo 11:45-13:15

 

Was eigentlich ist Philosophie? Ist das philosophische Denken durch einen Inhalt bestimmt oder hat es auch eine eigene Form? Gibt es im Laufe von 2500 Jahren Philosophiegeschichte Wesensmerkmale des philosophischen Denkens, die sich durchhalten? Aus welchem Horizont lässt sich philosophisches Denken überhaupt beurteilen? Ab wann ist Denken philosophisch? Sind wir schon alle Philosophen oder müssen wir ein solcher erst werden? Kann es sein, dass wir das Denken erst erlernen müssen? Was wäre dann aber der Unterschied zu der Art des Denkens, das wir schon können?

Diesen und ähnlichen Fragen wollen wir im Laufe des Semesters gemeinsam nachdenken. Dabei soll es weniger darum gehen, all diese Fragen sogleich zu beantworten, sondern vielmehr darum, das Fragen im Bereich der Philosophie überhaupt erst zu erlernen, um sich bei den ersten Gehversuchen im philosophischen Denken nicht von vornherein zu überfordern.

Die von den Teilnehmern mitgebrachten Vorstellungen von Philosophie sollen aufgenommen und gemeinsam diskutiert werden.

Als "Denkanstöße" werden Ausschnitte aus philosophischen Texten herangezogen, die von den Teilnehmern jeweils bis zur nächsten Stunde gelesen und in Form eines Referats vorgestellt werden. Die entsprechenden Abschnitte werden im Seminar Satz für Satz gelesen und besprochen. Die Auswahl der Textstellen bietet sowohl einen Überblick über die Geschichte der Philosophie, als auch einen Einblick in die Reichhaltigkeit der verschiedenen philosophischen Thematiken und Herangehensweisen.

 

Die Veranstaltung hat Einführungscharakter und richtet sich an Studierende der Philosophie (Haupt- oder Nebenfach) in den ersten Semestern.

Das Seminar bietet den Studierenden zusätzlich die Möglichkeit, eigene, kurze Texte selbst zu verfassen und diese später als Seminararbeit umzuarbeiten, wofür ein Proseminarschein erteilt werden kann.

 

Literatur: In der ersten Sitzung wird ein Reader der behandelten Texte zur Verfügung gestellt.

 

04 007

Aristoteles: „Über die Seele“

  Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: S  SWS: 2               EWS   EKG

Dozent: Hofweber G.

Zuordnung: Klassiker der Philosophie, Geschichte der Ethik, Naturphilosophie, Geschichte der Philosophie

Raum 2102, Mo 17:30-19:00

 

In seiner Schrift Über die Seele erläutert und untersucht Aristoteles, was die Seele eigentlich sei. Sie erweist sich dabei als Lebensprinzip: das Lebendige ist das Beseelte. Was heißt dann einerseits Lebendigkeit und andererseits Seele? Zum Lebendigsein gehört für Aristoteles mehr, wie das In-sich-Haben des Prinzips der Bewegung und der Ruhe. Denn dies kommt allem Natürlichen zu. Auch das Feuer hat das Prinzip der Bewegung in sich selbst und es äußert sich so, dass es von sich aus nach oben steigt.

Zwar hat das Lebendige auch das Prinzip seiner Bewegung und Ruhe in sich, aber es kann sich zugleich in verschiedene Richtungen bewegen und bewegt sich somit nicht, wie das Natürliche, nur an seinen natürlichen Ort. Die Pflanze wächst zugleich nach oben und nach unten.

Von hier aus erschließt Aristoteles die verschiedenen Seelenvermögen. Denn was wächst, muss sich ernähren. Was sich ernährt, pflanzt sich fort. Ernährung und Zeugung sind also die basalen Seelenvermögen, die jedem Lebendigen zukommen. Darüber hinaus gibt es das Vermögen der Sinnesempfindungen, das den Sinnenwesen Mensch und Tier zukommt (animal). Beide haben dadurch auch Vorstellungen. Das Tier nimmt nicht nur wahr, sondern es produziert auch eigene Vorstellungen, so dass Tiere durchaus in der Lage sind zu träumen.

Für das menschliche Denken bedeutet dies, dass es durch Vorstellungen geprägt ist. Der menschliche Geist nimmt die Form der äußeren Dinge in sich auf. Dass Aristoteles das Denken aber nicht als reine Rezeptivität in einer Art Abbildtheorie auffasst, zeigt sich, wenn er auf der anderen Seite von einem Denken spricht, das reine Spontaneität ist und als solche gar keinen Eindrücke von außen empfangen kann. Beide Momente des Denkens müssen zusammengenommen werden, um den Menschen als das vernünftige Lebewesen, und das heißt als das vernünftig Beseelte zu begreifen.

Am Ende des Buches beschreibt Aristoteles das Vermögen der praktischen Vernunft und leitet damit in die Ethik, als die Wissenschaft vom Handeln über.

Leben heißt also Seelenvermögen zu haben. Dabei sind die Seelenvermögen nicht additiv als einzelne Teile anzusehen, sondern als eine organische Verbindung, die von dem Wesen des jeweilig Lebendigen ihre Einheit erhält.

Die Seele selbst versteht Aristoteles als die Form eines der Möglichkeit nach lebendigen Wesens. Wie das zu verstehen ist macht die Hauptschwierigkeit des Texts aus.

Soviel ist aber klar: sämtliche Debatten über die Seele und sämtliche Varianten des Leib-Seele-Problems sind unfruchtbar, solange die Frage nicht hinreichend gestellt und beantwortet ist, was denn die Seele überhaupt sei.

 

Im Seminar wird der Text abschnittsweise durch Referate dargestellt und gemeinsam diskutiert.

Ein Schein kann durch regelmäßige Teilnahme, ein Referat und eine Hausarbeit erworben werden.

 

Der Text wird als Reader bereitgestellt. Bitte holen Sie den Reader vor Beginn des Seminars im Sekretariat bei Frau Rugullis ab (Gebäude D, Zi. 2040)!

 

04 008

G. W. F. Hegel: „Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften“

- Scheinerwerb - fakultätsübergreifend

Typ: S  SWS: 2               EWS  EKG

Dozent: Hofweber G.

Zuordnung: Klassiker der Philosophie, Erkenntnistheorie, Logik, Wissenschaftstheorie, Geschichte der Philosophie, Philosophie des Geistes

Raum 2103, Di 17:30-19:00

 

In der Enzyklopädie stellt Hegel sein ganzes System der Philosophie dar. Es setzt sich zusammen aus der Wissenschaft der Logik, Naturphilosophie und der Philosophie des Geistes. Es handelt sich dabei um den letzten großen Wurf der abendländischen Philosophie, das ganze Gebiet des Wissbaren unter einem leitenden Gedanken zusammen zu bringen. Dementsprechend lassen sich auch die einzelnen Teile der Philosophie nicht hinreichend verstehen, wenn sie nicht von dem einen Grundgedanken her gedacht werden. Dieser Grundgedanke selbst besteht aber nicht in einem einzelnen Satz, sondern in der immanenten Entwicklung des Ganzen, so dass das Wahre das Ganze ist. Will man den Grundgedanken verstehen, muss die Entwicklung in all seinen Schritten nachvollzogen werden.

Gegenstand des Seminars wird der erste Teil des Systems, die Wissenschaft der Logik, sein. Dabei bietet die Darstellung der Logik in der Enzyklopädie mehrere Vorteile:

Anders als in der gleichnamigen, selbständig erschienen großen Logik, wird hier die Bewegung des Gedankens äußerlich dargestellt. Das heißt, die einzelnen Schritte werden vollzogen, aber so, dass sie von außen betrachtet werden. In der großen Logik dagegen werden die Übergänge nicht äußerlich reflektiert, sondern selbst vollzogen und das heißt, dass man sie jedes mal mitvollziehen muss, um dem Gedanken zu begreifen.

Des Weiteren ist die Einleitung (§§ 1 - 18) vielleicht die beste Einleitung in die Philosophie überhaupt. Denn hier wird der Begriff der Philosophie so entwickelt, dass zugleich die falschen Vorstellungen von der Philosophie widerlegt werden.

Der Vorbegriff (§§ 19 - 83) ist eine wunderbare Darstellung der zeitgenössischen Philosophie Hegels. Insbesondere die Darstellung der kritischen Philosophie Kants bietet einen ausgezeichneten Blick in das Wesen der Transzendentalphilosophie. Jenseits jeglicher Polemik wird hier Kants Philosophie gewürdigt und kritisiert, immer streng an der Sache entlang.

 

Mit der Lehre vom Sein beginnt dann die Darstellung der Logik selbst. Dabei werden wir in eines der undurchsichtigsten Kapitel der Philosophiegeschichte eintauchen und versuchen, etwas Licht in das Dunkel zu bringen. Gerade diese Abschnitte sollen im Seminar Zeile für Zeile gelesen und gemeinsam interpretiert werden.

 

Im Seminar wird der Text abschnittsweise durch Referate dargestellt und gemeinsam diskutiert.

Ein Schein kann durch regelmäßige Teilnahme, ein Referat und eine Hausarbeit erworben werden.

 

Bitte schaffen Sie sich den Text vor Beginn des Seminars an!

 

G. W. F. Hegel, Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse. Erster Teil. Die Wissenschaft der Logik, in: G. W. F. Hegel, Werke in 20 Bänden, auf der Grundlage der Werke von 1832 - 45 neu edierte Ausgabe. Redaktion Eva Modenhauer und Karl Markus Michel, Bd. 8, Frankfurt a. M. 1992 (3. Aufl.), stw 608.

 

04 009

Theoretische Hauptströmungen und Grundanschauungen westlicher und östlicher Metaphysik

fakultätsübergreifend

Typ: V  SWS: 2               EWS   EKG

Dozent: Sturm H.-P.

Zuordnung:

Raum 2105, Do 11:45-13:15

 

In dieser Veranstaltung werden die Grundkategorien der wichtigsten Richtungen westlicher und östlicher Metaphysik dar- und gegenübergestellt. Das Hauptaugenmerk soll dabei auf die theoretischen Ansätze der Anfänge gelegt werden, deren Seinslehre (Ontologie) und Erkenntnislehre (Gnoseologie).

 

04 010

Die Stifterschulen des Philosophierens in Europa und Asien

- Scheinerwerb - fakultätsübergreifend

Typ: S  SWS: 2               EWS   EKG

Dozent: Sturm H.-P.

Zuordnung:

Raum 2102, Do 14:00-15:30

 

Die grundlegende Phase der Philosophie Europas und Asiens ist durch die Ausbildung von unterschiedlichen Richtungen gekennzeichnet, die sich jeweils auch innerhalb der einzelnen Weltsphären nicht nur deutlich voneinander absetzen, sondern mit allen Mitteln der Vernunft bekämpfen. Die wichtigsten Konzepte und ihre Differenzen sollen im Seminar durch Referate und ausgiebige Diskussion erörtert werden.

 

 

04 011

Einübung in die gedanklichlichen Grundoperationen der Philosophie (West und Ost)

 - fakultätsübergreifend

Typ: Ü  SWS: 1               EWS   EKG

Dozent: Sturm H.-P.

Zuordnung:

Raum 4142, Fr 13:15-14:45 (14-tägig)

Beginn: 17.10.08

Diese Veranstaltung dient denjenigen, die sich intensiver mit dialektischen Techniken (Ost/West) vertraut machen wollen, als Übungs- und Experimentierfeld.

 

04 012

Die sozialphilosophischen Implikationen des Pragmatis-mus (u.a. Pierce, James, Dewey, Putnam u. Rorty) (Ausgewählte Texte)

  Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: S/HS  SWS: 2               EWS   EKG   MuK   

Dozent: Wernecke J.

Zuordnung: Praktische Philosophie, Geschichte der Philosophie, Erkenntnistheorie

Blockseminar

Raum und Zeitpunkt (Mitte Februar 2009) werden noch bekannt gegeben!

Die Teilnahme bitte unter der E-Mail-Adresse dr.jwernecke@online.de mitteilen!

Ein Vorbesprechungstermin wird rechtzeitig den Teilnehmern mitgeteilt!

 

Der klassische Pragmatismus, eine genuin angloamerikanische Denkrichtung der Philosophie im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert entstanden, hat einen nicht unerheblichen Einfluss auf unterschiedlichste Wissenschaftsdisziplinen bis in die Gegenwart ausgeübt. Hat es sich zunächst um eine primär philosophische Auseinandersetzung gehandelt, so beeinflusste der Pragmatismus auch Disziplinen wie die Sprach-, Literatur- und Kommunikationswissenschaften (à Semiotik; Peirce) und die Sozialwissenschaften wie Psychologie, Soziologie und die Pädagogik (James u. Dewey).

In dieser Veranstaltung wird der Pragmatismus unter einer sozial- bzw. praktisch-philosophischen Perspektive thematisiert, insofern seine (z.T. auch unterschiedlichen) philosophisch-gesellschaftlichen, -politischen und -ethischen Positionen erarbeitet werden sollen. Welche politischen Gesellschaftsmodelle werden favorisiert (Demokratie)? Welche Zugangsmöglichkeiten zur Moralphilosophie und Ethik werden eröffnet? Welche Orientierungsmöglichkeiten sind im gemeinschaftlichen Handeln identifizierbar (soziale Gerechtigkeit / Solidarität)?

Diese kleine Auswahl von Problemstellungen soll mittels zentraler Autoren (Peirce, James, Dewey) anhand exemplarischer Textauszüge bis zur Gegenwart (Putnam, Rorty) erarbeitet und im Anschluss diskutiert werden. Im Interesse einer nachhaltigen Seminarertrages wird eine aktive Mitarbeit der Seminarteilnehmer in Form der Übernahme von Referaten erwartet.

 

Literatur:

Primärliteratur:

Dewey, John, Die Erneuerung der Philosophie, (Reconstructions in Philosophy, Southern Illinois University Press 1982; übers. v. Martin Suhr) Hambur, Pragmatismusg 1989.

James, William, Der Pragmatismus. Ein neuer Name für alte Denkmethoden, (Pragmatism. A New Name for Some Old Ways of Thinking, Longman´s Grenn and Co., New York 1907; übers. V. W. Jerusalem, eingel. v. K. Oehler) Hamburg 1977.

Peirce, Charles Sanders, Schriften zum Pragmatismus und Pragmatizismus, hg. v. K.-O. Apel, Frankfurt a. M. 19762.

 

Sekundärliteratur:

Diaz-Bone, Rainer; Schubert, Klaus, William James zur Einführung, Hamburg 1996 (Reihe Junius Einführungen).

Marcuse, Ludwig, Amerikanisches Philosophieren. Pragmatisten, Polytheisten, Tragiker, Zürich 1994.

Nagl, Ludwig, Pragmatismus, Frankfurt / New York 1998 (Reihe Campus Einführungen).

Nagl, Ludwig, Charles Sanders Peirce, Frankfurt / New York 1992 (Reihe Campus Einführungen).

Oehler, Klaus (Hg.), William James, Pragmatismus, Berlin 2000 (Reihe Klassiker Auslegen, Bd. 21).

Suhr, Martin, John Dewey zur Einführung, Hamburg 1994 (Reihe Junius Einführungen).

 

04 013

Grundbegriffe der analytischen Philosophie des Geistes

  fakultätsübergreifend

Typ: V  SWS: 2               EWS   EKG

Dozent: Voigt U.

Zuordnung: MuK (Module: Computer und Kognition, Philosophie), Philosophie (Wissenschaftstheorie, Logik, Philosophie des Geistes), Magisterstudiengänge (HF & NF Philosophie), Staatsexamen (NF Philosophie), (wird auch als Fortbildungsveranstaltung für Lehrkräfte an Schulen empfohlen)

Raum 2106, Mi 10:00-11:30

 

In dieser Vorlesung geht es darum, grundlegende Begriffe kennen zu lernen, die in der analytischen Philosophie des Geistes verwendet werden, und ihre Einbettung in weitere Kontexte der systematischen Philosophie zu untersuchen. Im Mittelpunkt stehen dabei unter anderem folgende Begriffe: Identität, Realisierung, Supervenienz und Emergenz.

 

Literatur: Ansgar Beckermann, Analytische Einführung in die Philosophie des Geistes, Berlin-New York 22001; Jürgen Schröder, Einführung in die Philosophie des Geistes, Frankfurt am Main 2004; Dieter Teichert, Einführung in die Philosophie des Geistes, Darmstadt 2006

 

04 014

Die Debatte um den Geist der Tiere

- Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: HS  SWS: 2              

Dozent: Voigt U.

Zuordnung: MuK (Module: Computer und Kognition, Philosophie), Philosophie (Erkenntnistheorie, Philosophie des Geistes), Magisterstudiengänge (HF & NF Philosophie), Staatsexamen (NF Philosophie)

(wird auch als Fortbildungsveranstaltung für Lehrkräfte an Schulen empfohlen)

Raum 2118, Di 14:00-15:30

 

Haben Tiere einen Geist? Was bedeutet es überhaupt, „einen Geist zu haben“, und welche Erfahrungen mit nicht-menschlichen Lebewesen könnten uns dazu veranlassen, das „Haben eines Geistes“ zuzuschreiben? Die vorwiegend im angelsächsischen Raum seit längerem geführte Debatte um den Geist der Tiere ist immer auch eine Debatte um den Begriff des Geistes als solchen und damit auch um das Selbstverständnis des Menschen. Dieses Hauptseminar dient dazu, einschlägige Beiträge kritisch zu diskutieren.

Literatur: Dominik Perler / Markus Wild (Hg.), Der Geist der Tiere. Philosophische Texte zu einer aktuellen Diskussion, Frankfurt am Main 2005; Markus Wild, Tierphilosophie zur Einführung, Hamburg 2008 (jeweils zur Anschaffung empfohlen)

 

04 015

Wissenschaftlicher Betrug in wissenschaftstheoretischer Perspektive

- Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: S  SWS: 2              EWS  EKG

Dozent: Voigt U.

Zuordnung: MuK (Module: Computer und Kognition, Philosophie), Philosophie (Wissenschaftstheorie, Logik, Philosophie des Geistes), Magisterstudiengänge (HF & NF Philosophie), Staatsexamen (NF Philosophie)

(wird auch als Fortbildungsveranstaltung für Lehrkräfte an Schulen empfohlen)

Raum 2104, Di 15:45-17:15

 

In jüngster Zeit häufen sich nicht nur spektakuläre Fälle wissenschaftlichen Betrugs. Es kommt auch zu einer verstärkten wissenschaftstheoretischen Reflexion dieses Phänomens, das nicht mehr als ein bloßer ‚Unfall’ begriffen wird, sondern mittlerweile als ein bedeutendes Symptom für strukturelle Missstände der Wissenschaften gilt. In dieser Veranstaltung sind die verschiedenen formalen Modelle und damit verbundenen Bewertungen zu untersuchen, mit deren Hilfe die Wissenschaftstheorie das Thema des wissenschaftlichen Betrugs bearbeitet.

 

Literaturangaben zu Semesterbeginn.

 

04 016

Husserl und Heidegger über Wissenschaft und Technik

- Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: S  SWS: 2              EWS  EKG

Dozent: Voigt U.

Zuordnung: MuK (Module: Computer und Kognition, Philosophie), Philosophie (Wissenschaftstheorie, Logik, Philosophie des Geistes, Sprachphilosophie), Magisterstudiengänge (HF & NF Philosophie), Staatsexamen (NF Philosophie)

(wird auch als Fortbildungsveranstaltung für Lehrkräfte an Schulen empfohlen)

Raum 2118, Mi 14:00-15:30

 

In dieser Veranstaltung geht es darum, anhand einschlägiger Texte Edmund Husserls und Martin Heideggers zu erarbeiten, wie sich Wissenschaft und Technik aus der Perspektive der Phänomenologie darstellen. Dabei kann es sich erweisen, dass die resultierenden Einsichten die Positionen der analytischen Wissenschaftstheorie nicht immer nur in Frage stellen, sondern gelegentlich auf überraschende Weise antizipieren.

 

Die Texte werden zu Semesterbeginn als Kopiervorlagen zur Verfügung gestellt.

 

04 017

Interdisziplinarität

- Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: Ü  SWS: 2              EWS  EKG

Dozent: Voigt U.

Zuordnung: MuK (Module: Computer und Kognition, Philosophie), Philosophie (Wissenschaftstheorie, Logik, Philosophie des Geistes), Magisterstudiengänge (HF & NF Philosophie), Staatsexamen (NF Philosophie)

(wird auch als Fortbildungsveranstaltung für Lehrkräfte an Schulen empfohlen)

Raum 2118, Do 10:00-11:30

 

In dieser Veranstaltung geht es darum zu untersuchen, was unter dem viel bemühten Schlagwort ‚Interdisziplinarität’ überhaupt zu verstehen ist, warum die gegenwärtige Wissenschaftstheorie dazu kaum etwas zu sagen hat und wie das geändert werden könnte.

 

Literaturangaben zu Semesterbeginn.

 

04 018

Einführung in die Analytische Philosophie

- Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: S  SWS: 2              EWS  EKG

Dozent: Seck C.

Zuordnung: MuK (Module: Computer und Kognition, Philosophie), Dipl. Math., Dipl. Inform., Dipl. Phys., Philosophie (Philosophie des Geistes, Erkenntnistheorie), Magisterstudiengänge (HF & NF Philosophie), Staatsexamen (NF Philosophie)

Raum 1085, Di 8:15-9:45

 

Unterstützt durch die Einführungen Michael Dummetts und Albert Newens sollen Klassiker der Analytischen Philosophie von Gottlob Frege, über Ludwig Wittgenstein, Rudolf Carnap und Moritz Schlick, bis zu W.V.O. Quine, Saul Kripke und Hilary Putnam vorgestellt, (auszugsweise) gelesen und diskutiert werden.

Im Seminar wird eine historisch-systematische Einführung in das analytische Philosophieren angestrebt. Besondere Vorkenntnisse werden nicht erwartet. 

 

 

Literatur

1. Ein Reader wird in der ersten Sitzung zur Verfügung gestellt!

2. Begleitende Lektüre (zur Anschaffung empfohlen):

Dummett, Michael: Ursprünge der analytischen Philosophie. Suhrkamp: Frankfurt a.M. 1988.

Newen, Albert: Analytische Philosophie. Zur Einführung. Junius: Hamburg 2005, 22007.

 

04 019

Andreas Bartels: Strukturale Repräsentation

- Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: S  SWS: 2              EWS  EKG

Dozent: Seck C.

Zuordnung: MuK (Module: Computer und Kognition, Philosophie), Dipl. Math., Dipl. Inform., Dipl. Phys., Philosophie (Sprachphilosophie), Magisterstudiengänge (HF & NF Philosophie), Staatsexamen (NF Philosophie)

Raum 2104, Mo 17:30-19:00

 

Durch den Terminus ‚Repräsentation’ wird ein Wortfeld formiert und bezeichnet, das gewöhnlich um Ausdrücke wie ‚Vorstellung’, ‚Darstellung’, ‚Abbild’, ‚Bild’ und ‚Stellvertretung’ gezirkelt wird. In der jüngeren wissenschaftstheoretischen Diskussion wird  – wohl entscheidend angeregt und herausgefordert durch die vermeintlich „vernichtende, geradezu kanonisch gewordene neuere Kritik der Ähnlichkeitstheorie der Repräsentation“ (Bartels 2005, 22) durch Nelson Goodman und sicher begünstigt durch die gegenwärtig zu verzeichnende ‚Hochkonjunktur’ des Repräsentationsbegriffs in zahlreichen wissenschaftlichen Disziplinen – ­erneut die Frage nach Möglichkeit, Fruchtbarkeit und Grenzen einer adäquaten Explikation dieses Kernbegriffs der Philosophiegeschichte gestellt.

Im Seminar soll gerade dieser äußerst aktuellen Frage anhand der gemeinsamen Lektüre des Buches Strukturale Repräsentation von Andreas Bartels nachgegangen werden. Eine leitende Perspektive wird hierbei durch das Problem bestimmt, ob und inwiefern ein (strukturaler) Begriff der Repräsentation gegen die Kritik Goodmans (und ihrer Filiationen) tatsächlich zu verteidigen ist und somit weiterhin zu Recht als ein basales Konzept der Philosophie des Geistes und der Wissenschaftstheorie verwendet werden kann.

Das Seminar setzt im engeren Sinne keine grundständige Philosophieausbildung voraus und eignet sich daher insbesondere auch für Nebenfachstudent(inn)en.      

 

 

Literatur (Anschaffung empfohlen):

Bartels, Andreas: Strukturale Repräsentation. Mentis: Paderborn 2005.

 

04 020

Die Wissenschaftsphilosophie Ernst Cassirers

- Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: HS  SWS: 2              EWS  EKG

Dozent: Seck C.

Zuordnung: MuK (Module: Philosophie), Dipl. Math., Dipl. Inform., Dipl. Phys., Philosophie (Sprachphilosophie), Magisterstudiengänge (HF & NF Philosophie), Staatsexamen (NF Philosophie)

Raum 2119, Mo 15:45-17:15

 

Ernst Cassirer gilt als der letzte große Denker der sogenannten Marburger Schule des Neukantianismus. Im Ausgang von wissenschafts- und erkenntnistheoretischen Arbeiten insbesondere Hermann Cohens und Paul Natorps entwickelt sich das Denken Cassirers in mehreren Phasen bis hin zu den (viel rezipierten) späteren Entwürfen einer allgemeinen Symbol- und Kulturphilosophie.

Im thematischen Zentrum dieses Seminars soll die frühe (vergleichsweise wenig rezipierte, für die Geschichte der Wissenschaftsphilosophie aber äußerst relevante) Aufnahme und Transformation ‚Kantischer’ und ‚Neukantischer’ Gedanken und deren wissenschafts­philosophische Ausformung stehen. Demgemäß sollen u. a. der Aufsatz „Kant und die moderne Mathematik“ (1907) sowie  Auszüge aus Substanzbegriff und Funktionsbegriff (1910) und Zur Einsteinschen Relativitätstheorie. Erkenntnistheoretische Betrachtungen (1921) gelesen und diskutiert werden.

Eine Bedingung der Möglichkeit der erfolgreichen Teilnahme am Seminar sind Grundkenntnisse der theoretischen Philosophie Kants. Im engeren Sinne zwar nicht erforderlich (aber doch wünschenswert und hilfreich) ist ein Basiswissen (mindestens aber die Bereitschaft, sich ein solches anzueignen) in den Bezugsdisziplinen Mathematik und Physik.  

  

 

Literatur

Ein Reader wird in der ersten Sitzung zur Verfügung gestellt!

Ihmig, Karl-Norbert: Grundzüge einer Philosophie der Wissenschaften bei Ernst Cassirer. WBG: Darmstadt 2001.

04 021

Mensch Maschine Geist. Historische, zeitgenössische und futuristische Perspektiven

- Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: S  SWS: 2              EWS  EKG

Dozent: Leiber T.

Zuordnung: (Wissenschaftsphilosophie, Technikphilosophie, Naturphilosophie, Philosophie des Geistes, Ethik; ETH; MuK; INF; Dipl.-Math.; Dipl.-Phys.;)

Blockseminar Ort und Zeit nach Vereinbarung (per E-Mail)

 

Im Seminar soll im Kern der Frage nachgegangen werden, inwiefern »natürliche Intelligenz« durch »künstliche Intelligenz« approximierbar oder simulierbar ist – gegenwärtig oder in Zukunft. Zentral sind dabei die Begriffsfelder von »Sprache«, »Bewusstsein«, »Wille« und »Freiheit«, »Vernunft« und »Verstand« und »Empfindung« und »Gefühl«. Was davon ist mit künstlichen Maschinen simulierbar bzw. technisch generierbar? Was davon widersetzt sich dem menschlichen Machbarkeitszugriff? Und weshalb? Und wie lange noch? Diesen und verwandten Fragen soll anhand historischer, ins­besondere philosophischer Positionen, anhand zeitgenössischer forschungsnaher Literatur und in futurologischen Perspektiven nachgegangen werden.

 

Literatur (Auswahl): Brooks, R. (2002) Menschmaschinen. Wie uns die Zukunftstechnologien neu erschaffen. Frankfurt am Main: Campus; Christaller; T. & Wehner, J. (Hg.) (2003) Autonome Maschinen. Wiesbaden: Westdeutscher; Gassen, H.-G. & Minol, S. (2006) Die MenschenMacher. Sehnsucht nach Unsterblichkeit. Weinheim: Wiley-VCH; Glatzeder, B. & Pfeifer, R. (2004) How the Body Shapes the Way We Think: The Embodied Revolution in Artificial Intelligence. Cambridge: MIT Press; Hegel, G.W.F. (1986) Phänomenologie des Geistes. Frankfurt am Main: Suhrkamp; Hegel, G.W.F. (1989) Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte. Frankfurt am Main: Suhrkamp; Hildt, E. & Engels, E.-M. (2007) Der implantierte Mensch. Freiburg: Alber; Kandel, E. R. (2008) Psychiatrie, Psychoanalyse und die neue Biologie des Geistes. Frankfurt am Main: Suhrkamp; Kegler, Karl (Hg.) (2002) Der künstliche Mensch: Körper und Intelligenz im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit. Köln: Böhlau; Knoll, A. & Christaller, T. (2003) Robotik. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch; Krüger, O. (2004) Virtualität und Unsterblichkeit. Die Visionen des Posthumanimsus. Freiburg: Rombach; Kurzweil, R. (2005) The Singularity is Near. When Humans Transcend Biology. London: Penguin Books; Kurzweil, R. (2006) Der Mensch, Version 2.0. Spektrum der Wissenschaft Januar, 100–105; LaMettrie, Julien Ofray de (2001) Der Mensch eine Maschine. Stuttgart: Reclam; Libet, Benjamin (2007) Mind Time. Wie das Gehirn Bewusstsein produziert. Frankfurt am Main: Suhrkamp; Minsky, Marvin (1988) The Society of Mind. New York: Simon & Schuster; Minsky, M. (2006) The Emotion Machine. Commonsense Thinking, Artificial Intelligence, and the Future of the Human Mind. New York: Simon & Schuster; Moravec, H. P. (1999) Computer übernehmen die Macht. Vom Siegeszug der künstlichen Intelligenz. Hamburg: Hoffmann & Campe; Pauen, M. (2007) Was ist der Mensch? Die Entdeckung der Natur des Geistes. Stuttgart: DVA; Rammert, W. & Schulz-Schaeffer, I. (Hg.) (2002) Können Maschinen handeln? Frankfurt am Main: Campus; Randow, G. von (1998) Roboter. Unsere nächsten Verwandten. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt; Vowinkel, B. (2006) Maschinen mit Bewusstsein. Wohin führt die künstliche Intelligenz? Weinheim: Wiley-VCH; Warwick, K. (2004a) March of the Machines. The Breakthrough in Artificial Intelligence. Urbana & Chicago: University of Illinois Press; Warwick, K. (2004b) I, Cyborg. Urbana & Chicago: University of Illinois Press

 

04 022

Einführung in die Logik (mit Übungen)

- Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: S  SWS: 3              EWS

Dozent: Tatievskaya E.

Zuordnung: Medien und Kommunikation (Modul: Medienphilosophie), Informatik und Multimedia, Diplomstudiengang Diplom-Mathematik Informatik, Philosophie (Modul: Logik)

Raum 1005 Geb: Physik, Fr 11:45-14:00

 

Im Rahmen dieser Veranstaltung werden die logischen Grundbegriffe studiert und  Grundprinzipien des Aufbaus einer logischen Theorie behandelt. Insofern als eine moderne logische Theorie die Form einer formalisierten Sprache (eines Kalküls) hat, werden die syntaktischen und semantischen Prinzipien der Konstruktion einer solchen Sprache analysiert. Am Beispiel eines axiomatischen aussagenlogischen und eines Prädikaten- Kalküls werden die Besonderheiten dieser modernen Form der Logik mit den Merkmalen der traditionellen formalen Logik verglichen. Auch metalogische Grundbegriffe wie die der Widerspruchsfreiheit und der Vollständigkeit einer logischen Theorie werden diskutiert.

 

Literatur:

J.M.Bochenski. Formale Logik, Freiburg, München: Verlag Karl Alber, 1956

A.Church. Introduction to Mathematical Logic 1, Princeton, New Jersey: Princeton University Press, 1956

E.Tatievskaya. Einführung in die Aussagenlogik, Berlin: Logos Verlag, 2003

 

04 023

Wittgenstein: Philosophische Untersuchungen

- Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: S  SWS: 2              EKG

Dozent: Tatievskaya E.

Zuordnung: Sprachphilosophie, Theoretische Philosophie; Diplomstudiengänge Philosophie, Informatik, Diplom-Mathematik

Raum 2103, Mi 15:45-17:15

 

Die Philosophischen Untersuchungen ist das zweite nach dem Tractatus logico-philosophicus posthum (1953) veröffentlichtes Hauptwerk Ludwig Wittgensteins, das sowohl die Thematik der analytischen Philosophie entscheidend erweiterte als auch Vertreter anderer philosophischen Richtungen stark beeinflusste. In der Veranstaltung werden die Grundbegriffe und die Hauptthemen der Philosophischen Untersuchungen diskutiert. Zu diesen gehören die Begriffe des Sprachspiels, der Familienähnlichkeiten, der Lebensform, der Grammatik eines Wortes, die Problematik der Bedeutung und des Sinnes, die Auffassung der Sprache als eines Werkzeugs, die Idee der Unmöglichkeit einer privaten Sprache. 

 

Literatur:

L. Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen, in: Ludwig Wittgenstein, Werkausgabe, Band 1, Suhrcamp Verlag, 1984

 

04 024

Forschungskolloquium für angewandte Systemtheorie I

fakultätsübergreifend

Typ: S  SWS: 2              EWS EKG

Dozent: Tomaschek M.

Zuordnung: Philosophie: Erkenntnistheorie, Wissenschaftstheorie; Magisterstudiengänge; MuK: Medienphilosophie;

Nach persönlicher Voranmeldung. Termine nach Vereinbarung

 

04 025

Popper: Objektive Erkenntnis

- Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: S  SWS: 2              EWS  MuK

Dozent: Friedrich M.

Zuordnung: Magisterstudiengänge, Wissenschaftstheorie, Technikphilosophie, Naturphilosophie, Philosophie des Geistes

Blockseminar Terminabsprache, Anmeldung und Referatsvergabe für das Seminar bis zum 30.10.08 via E-Mail an friedrichmarion@web.de

 

Inhalt: Poppers Theorie des Vermutungswissens sowie der objektiven Erkenntnis in Bezug auf seine Vorstellung des wahrheitssuchenden Menschen anhand seines neodarwinistischen „evolutionären Entwurfs“.

 

Literatur: Popper, K., Objektive Erkenntnis

 

04 026

Nietzsche als Erzieher

- Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: S  SWS: 2              EWS  MuK

Dozent: Friedrich M.

Zuordnung: Magisterstudiengänge, Lehramtsstudiengänge, Philosophie des Geistes

Verbindliche Anmeldung bis zum 01.10.08 unter friedrichmarion@web.de

Blockseminar Sa 6.12. und So 7.12., jeweils 10-17 Uhr, Raum 2103

 

Die Abgrenzung von Nietzsche bzw. die Verteidigung seiner Position verfolgte bestimmte Ziele in der Pädagogik, insbesondere im 3. Reich. In diesem Kurs erfolgt die kritische Auseinandersetzung mit den erzieherischen Aspekten des Werkes Friedrich Nietzsches.

 

Literatur: Niemeyer, Drerup, Oelkers, v. Pogrell (Hrsg.), Nietzsche in der Pädagogik?

 

04 027

Die Diskussion über den ontologischen Gottesbeweis in der analytischen Philosophie

- Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: S  SWS: 2              

Dozent: Neidhart L.

Zuordnung:

Blockveranstaltung, Termin nach Absprache; Anmeldung per Email (Ludwig.Neidhart@gmx.de)

 

Der ontologische Gottesbeweis gehört seit seiner ersten Formulierung durch Anselm von Canterbury zu den Themen der Philosophie, die immer wieder neu angegangen wurden, nachdem man sie schon  totgesagt hatte.

Im Seminar sollen zunächst die wichtigsten klassischen Formen des Beweises betrachtet werden, die von Anselm, Descartes und Leibniz entwickelt wurden, ebenso wie die klassischen Kritikpunkte, wie sie Thomas von Aquin und vor allem Kant formuliert haben. Aufbauend auf diesem Grundwissen soll dann die in der analytischen Philosophie des 20. Jahrhunderts erneut aufgegriffene Diskussion über den ontologischen Gottesbeweis verfolgt werden, in welcher die Argumentation  mit Hilfe der modernen Modal-Logik  sowohl von Befürwortern (z. B. Malcolm, Hartshorne und Plantinga) als auch von Gegnern (z. B. Mackie, Grim und Löffler) präzisiert und neu überdacht worden ist.

 

04 028

Wissensmanagement, Wissenschaftsmanagement, Wissenschaftstheorie

- Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: S  SWS: 2              EWS  NF  MuK

Dozent: Wagner-Döbler R.

Zuordnung: Philosophie: (Modul: Logik, Erkenntnistheorie, Sprachphilosophie, Wissenschaftsheorie, Philosophie des Geistes), Medien und Kommunikation (Modul: Kognition und Computer, Philosophie), Diplomstudiengänge Mathematik, Physik, Informatik (Modul: Logik, Erkenntnistheorie, Sprach-philosophie, Philosophie des Geistes, Wissenschaftstheorie, Wissenschaftsgeschichte)

(wird auch als Fortbildungsveranstaltung für Lehrkräfte an Schulen empfohlen)

Blockveranstaltung, Ort und Zeit nach Vereinbarung

Vorbesprechung: Fr. 17.10., 17:30 Uhr, Raum 2118a

 

„Wissensmanagement“ - seit Jahren weltweit Thema verschiedenster Wissenschaften und Arbeitsgebiete, angefangen bei der Informatik über die Wissenschaftstheorie und -forschung bis zu Managementtheorie und -praxis. Philosophen und Wissenschaftstheoretiker wie M. Polanyi und andere haben Kernideen formuliert, ein ehemaliger Philosophiedozent und jetziger IBM-Consultant gehört zu den führenden Köpfen des Felds. Das Seminar soll seine philosophisch-wissenschaftstheoretischen Wurzeln freilegen, begriffliche Grundlagen klären und einen explorativen Überblick über Wissensmanagement und seine Aufgaben verschaffen.

 

04 029

Immanual Kants „Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft“

- Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: S  SWS:  3             

Dozent: Jung T.

Zuordnung: Wissenschaftstheorie, Philosophie der Naturwissenschaften, Physikgeschichte;

Blockveranstaltung, Termin nach Absprache; Anmeldung per Email

 

Nach Abfassen der ersten Auflage der „Kritik der reinen Vernunft“ (1781) und vor Herausgabe der zweiten Auflage (1787) veröffentlichte Kant im Jahre 1786 seine „Metaphysischen Anfangsgründe der Naturwissenschaft“. Bereits im Titel klingt die Spannung an, in dem dieses Werk im Verhältnis zu der 100 Jahre früher erschienenen „Principia mathematica philosophiae naturalis“ von Isaac Newton steht. Im Seminar soll Kants Werk hinsichtlich seiner Zielsetzung einer Begründung der Newtonschen Physik und seines Zusammenhangs mit der Kritik der reinen Vernunft untersucht werden. Dazu werden wir uns einerseits die Grundlagen aus der „Kritik der reinen Vernunft“, insbesondere Raum und Zeit als reine Formen der Anschauung und die Analogien der Erfahrung aus den Grundsätzen des reinen Verstandes, erarbeiten. Zum anderen werden wir die tragenden Begriffe von Newtons „Principia“ sowie die Newtonschen Axiome genauer untersuchen. Auf dieser Grundlage können wir uns dann dem Ansatz von Kant nähern.   

 

 

Literatur (u.a.): Kant, Immanuel: Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft (verschiedene Ausgaben); Höffe, Otfried: Immanuel Kant, C. H. Beck, München, 52000; Plaass, Peter: Kants Theorie der Naturwissenschaft, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 1965

 

04 030

Sören Kierkegaard: Entweder - Oder

- Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: PS  SWS:  2             

Dozent: Gaertner M.

Zuordnung: Religionsphilosophie, Klassiker der Philosophie, Quellen der Ethik;

Raum 8013 Büro-Center-Messe, Alter Postweg 101, Di 8:15-9:45

 

Ein Stapel Papiere zweier gegensätzlicher Lebensansichten, gefunden in einem im Antiquitätengeschäft gekauften Sekretär, nachdem eine Schublade klemmte und von dem wütenden Schlag ein Geheimfach sich öffnete, von dem angeblichen Herausgeber, „Victor Eremita“,  A und B genannt ... Hinter dem Pseudonym Victor Eremita verbarg sich der im Erscheinungsjahr des Buches 1843 noch nicht dreißigjährige dänische Philosoph Sören Aabye Kierkegaard.

Romantische Literatur - „Nichtssagende Einleitung“, „Der Unglücklichste. Eine Begeisterte Ansprache an die Symparanekromenoi (Mitbeigestorbenen“, „Schattenrisse. Psychologischer Zeitvertreib“, „Das Tagebuch des Verführers“ – so findet man im Inhaltsverzeichnis.

Und doch Philosophie, philosophische Auflehnung gegen die Philosophie, Ironie, die insbesondere im 20 Jahrhundert als „Existenzialismus“ gewirkt hat.

Kierkegaard hatte in Berlin Schelling gehört („Schelling schwätzt unerträglich“) und Entweder – Oder  ist stark von dieser Abkehr gezeichnet

 „Es existiert überhaupt nichts Allgemeines, sondern nur Einzelnes“ und „nicht das Allgemeine im Menschen verlangt nach Glückseligkeit, sondern das Individuum“ (Schelling)

„denn nur die Wahrheit, die erbaut, ist Wahrheit für dich. “(Kierkegaard)

Die reine Faktizität des Existierens – dass gerade ich bin und niemand anderes, der an meiner Stelle genauso sein könnte und daß gerade ich bin  und nicht nicht bin (was viel wahrscheinlicher wäre), ist nicht von der Vernunft vorhersehbar noch in ein Vernünftiges auflösbar und tritt in ein paradoxes Verhältnis zur erklärten Welt. Was etwas ist (essentia) und dass es ist (existentia) fällt damit auseinander, und es folgt daraus auch eine Abkehr von den Wissenschaften. Alles ist abhängig davon, daß der Mensch und zwar jeder einzelne  ist und so ist die „Existenz“ des Menschen das, worauf alles ankommt.

In Entweder – Oder stellt Kierkegaard zwei sich ausschließende Weisen dieses Daßseins einander gegenüber – eine „ästhetisch“  und eine „ethisch“ genannte und versucht eine „ethische“  Rechtfertigung der „ästhetischen“ Existenz. Die „ästhetische“ Existenz wird insbesondere am Beispiel der Musik Mozarts, in einer Reihe „musikalisch-erotischer Stadien“  Cherubino, Papageno, und dann vor allem „sinnliche Genialität, als Verführung bestimmt“ Don Giovanni –  die 1003 von Don Giovanni verführten Frauen;  suon passion predominante e la giovin principiante -, nicht entwickelt, sondern existentiell aufgerissen, dagegen aber „ethisch“ die Ehe gestellt und doch „ästhetisch“ zu rechtfertigen versucht. Schließlich läßt Kierkegaard aber beide Existenzweisen durch ein „Ultimatum“ ins Leere laufen (Also eigentlich nicht: Entweder – oder, sondern: Weder – noch) –

„das Erbauliche, das darin liegt, daß wir gegen Gott immer unrecht haben.“

Aber auch die für abendländische Philosophie grundlegende Selbigkeit von Denken und Sein ist hier gesprengt.

Kam es Schelling tatsächlich auf eine Befreiung des Einzelwesens an, so wird bei Kierkegaard die Existenz zu einem Absolutum, das gleichsam auf der Höhe Gottes nur in ihm zu sich kommt (deshalb später „Einübung im Christentum“ und Haß auf das etablierte Kirchenchristentum; Vorbote Nietzsches.)

 

Genaue Lektüre des faszinierenden, ein wenig reißerischen Buches, Ausblick auf das Werk Kierkegaards sowie auf Romantik und  Existentialismus  in seiner Folge, wird Inhalt des Seminars sein.

 

 

Abkürzungen:

V = Vorlesung, S = Seminar, PS = Proseminar, HS = Hauptseminar, OS = Oberseminar, Ü = Übung, Ko = Kolloquium

SWS = Semesterwochenstunden

Die mit EWS gekennzeichneten Veranstaltungen berücksichtigen die in § 36 LPO I genannten Lehrinhalte (Erziehungswissenschaftliches Studium im Rahmen der Lehrämter).

Die mit EKG gekennzeichneten Veranstaltungen sind für den B.A.-Studiengang "Europäische Kulturgeschichte" anrechenbar.

Die mit MuK gekennzeichneten Veranstaltungen werden für den Studiengang "Medien und Kommunikation" empfohlen.

Die mit INF gekennzeichneten Veranstaltungen werden für den Diplom-Studiengang "Angewandte Informatik", Nebenfach Philosophie empfohlen.

Die mit LPO gekennzeichneten Veranstaltungen berücksichtigen in besonderem Maße die Inhalte der Lehramtsstudiengänge Ethik (§ 49a LPO I) bzw. Philosophie/Ethik (§80 LPO I).

 

01 009

Spekulative Mystik:
Plotin
, Eckhart, Cusanus, Böhme

Typ: V

Balmer

 

Raum: 2126

 

 

Zeit: Do 14:00-15:30 Uhr

Std.: 2

 

 

Für alle Studiengänge / Lehrerfortbildung / fakultätsübergreifend

 

 

 

Zyklus: einmalig

 

 

 

 

 

 

 

Aus Ungenügen an der instrumentellen Zweckrationalität verstärkt sich zusehends die Tendenz zu aller möglichen esoterischen und sogar okkultistisch-spiritistischen ‚Mystik’. Umso mehr ist es von Bedeutung, an die denkwürdige Tradition genuin philosophischer Mystik zu erinnern, des Seelenfriedens halber so gut wie um der gesamten Kultur willen. Ein Einblick in die Grundideen der herausragenden mystisch geprägten Denker von Plotin bis zu den deutschen Idealisten vermag die aktuelle menschliche Selbstverständigung zu bereichern und das Vertrauen in die Vernunft zu bestärken.

 

 

 

Literatur:

Ruh, Kurt: Geschichte der abendländischen Mystik, 5 Bde., München 1990-2001.

McGinn, Bernard: Die Mystik im Abendland, 4 Bde., Freiburg Br. 1994‑2002.

 

01 010

Novalis, Hymnen an die Nacht

Typ: HS

Balmer

 

Raum: 1085

 

 

Zeit: Di 14:00-15:30 Uhr

Std.: 2

 

 

Für alle Studiengänge / Lehrerfortbildung / fakultätsübergreifend

 

 

 

- Scheinerwerb -

durch Hausarbeit / mündliche Prüfung

 

 

 

Zyklus: einmalig

 

 

 

 

 

 

 

Novalis, eigentlich Friedrich von Hardenberg (1772-1801) aus Oberwiederstedt in Sachsen, ist unvergesslich hinsichtlich des Versuchs, den Defiziten der Aufklärung vermittels Religion in Form einer romantischen Mythopoesie zu begegnen. Dies geschieht insbesondere in den „Hymnen an die Nacht“ (1800), dem einzigen größeren literarischen Werk, das Novalis veröffentlicht hat, kurz bevor er neunundzwanzigjährig starb. Das Denkwürdige dieses weltliterarischen Gedichtzyklus liegt in einer Leben und Tod umspannenden phänomenalen Universalität bei Wahrung des neuzeitlichen transzendentalphilosophischen Reflexionsniveaus.

 

 

 

Literatur:

Novalis (Friedrich von Hardenberg): Gedichte, Die Lehrlinge zu Sais, hg. Johannes Mahr, Stuttgart 1997, 2005 (RUB, 7991).

-: Schriften, hgg. Paul Kluckhohn / Richard Samuel, Bd. 2 u. 3: Das philosophische Werk, Stuttgart 1965, 1983.

*

Uerlings, Herbert: Novalis, Stuttgart 1998.

Steiger, J. A.: Die Sehnsucht der Nacht, Frühromantik und christlicher Glaube bei Novalis, 2003.

 

 

01 011

Teilhard de Chardin,
Das göttliche Milieu

Typ: S

Balmer

 

Raum: 1085

 

 

Zeit: Di 15:45-17:15Uhr

Std.: 2

 

 

Für alle Studiengänge / Lehrerfortbildung / fakultätsübergreifend

 

 

 

- Scheinerwerb -

durch Hausarbeit / mündliche Prüfung

 

 

 

Zyklus: /einmalig

 

 

 

 

 

 

 

Pierre Teilhard de Chardin SJ (1881-1955), französischer Paläontologe, Philosoph und Theologe, war zeitlebens damit befasst, die moderne Evolutionstheorie mit einer spirituellen Christologie zu verbinden. Wegen des kirchlichen Lehr- und Publikationsverbots konnte Le Milieu Divin, entstanden 1926/27 in China, erst zwei Jahre nach Teilhards Tod erscheinen. Die inspirierende Schrift ist nach wie vor bedeutsam als Erneuerung mystischer Wirklichkeitsdeutung im Kontext naturwissenschaftlicher Forschung.

 

 

 

Literatur:

Teilhard de Chardin, Pierre: Das göttliche Milieu, Ein Entwurf des innern Lebens, dt. Karl Schmitz-Moormann, Düsseldorf / Zürich 2000; orig. Le Milieu Divin, Essai de vie intérieure, Paris 1957.

*

Trennert-Hellwig, M.: Die Urkraft des Kosmos. Dimensionen der Liebe im Werk Pierre Teilhards de Chardin, Freiburg 1993.

Günther Schiwy, Ein Gott im Wandel, Teilhard de Chardin und sein Bild der Evolution, Düsseldorf 2001.

 

01 012

Tugendhat, Egozentrizität und Mystik

Typ: S

Balmer

 

Raum: 2126

 

 

Zeit: Do 15:45-17:15Uhr

Std.: 2

 

 

Für alle Studiengänge / Lehrerfortbildung / fakultätsübergreifend

 

 

 

- Scheinerwerb -

durch Hausarbeit / mündliche Prüfung

 

 

 

Zyklus: einmalig

 

 

 

 

 

 

 

Überwindung des Egoismus und Mitleiden mit dem Leiden der Kreatur hatte bereits Schopenhauers Denken gefordert. Derart konzipierte ‚Mystik’ steht in engster Beziehung zu Askese und Quietismus. Tugendhats sprach-anthropologischer Analyse zufolge entspringt der tiefsten existenziellen Unruhe im menschlichen Selbstbezug das mystische Motiv, von der Sorge um sich wie überhaupt aller Egozentrizität loszukommen.

 

 

 

Literatur:

Tugendhat, Ernst: Egozentrizität und Mystik, München 2003.

-: Anthropologie statt Metaphysik, München 2007.

*Barth, Hans-Martin: Egozentrizität, Mystik und christlicher Glaube, in: Neue Zeitschrift für systematische Theologie und Religionsphilosophie 46 (2004), S. 467-482.

Henrich, Dieter: Mystik ohne Subjektivität?, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie 54 (2006), S. 169-188.

 

 

01 013

Mythos. Philosophische Deutungen eines Phänomens

Typ: S

Negele

 

Raum: 1085

Zeit: Mittwoch 15.45 – 17.15 Uhr

Std.: 2

 

Zyklus: einmalig

 

 

 

 

 

 

 

„Mythos“ bedeutet ursprünglich soviel wie „Wort, Rede“. Es ist eine besondere Art von Rede, die hier angesprochen ist. Mythos ist ein erzählendes Wort, eine erzählende Rede, die über eine bloße Informationsvermittlung hinausgeht. Eine Erzählung vermittelt immer auch eine Erfahrung. Die Einbeziehung dieser Dimension macht das Besondere dieser menschlichen Äußerungsform aus. Der Zusammenhang dieser beiden Seiten, Rede und Erfahrung, wird einen Schwerpunkt des Seminars bilden. Das Thema „Mythos“ wird von einer philosophischen Sichtweise aus angegangen. Das bedeutet, dass wir nach seiner Bedeutung für ein Verständnis des Menschen und der Welt fragen, wobei die Frage nach der Transzendenz diese beiden Aspekte begleitet.

 

 

 

Literatur:

Albert, Karl: Vom Kult zum Logos. Studien zur Philosophie der Religion, Hamburg 1982

Balmer, Hans Peter: Mythologische Philosophie, in: A. Halder/K. Kienzler (Hg.), Mythos und religiöser Glaube heute, Donauwörth 1985, 115 ‑ 132

Eliade, Mircea: Mythos und Wirklichkeit. (Aus dem Französischen von Eva Moldenhauer), Frankfurt a.M. 1988

Halder, Alois: Mythos und Logos, in: A. Halder/K. Kienzler (Hg.), Mythos und religiöser Glaube heute, Donauwörth 1985, 11 ‑ 23

Hübner, Kurt/u.a.: Art. "Mythos", in: TRE (hg. v. Gerhard Müller) Bd. XXIII, Berlin/New York 1994, 597 ‑ 678

Kerenyi, Karl: Die Eröffnung des Zugangs zum Mythos. Ein Lesebuch, Darmstadt 1967

Kirk, Geoffrey Stephen: Griechische Mythen. Ihre Bedeutung und Funktion, Reinbek bei Hamburg 1987

Weitere Literatur wird in der Veranstaltung bekannt gegeben.