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Kommentiertes Vorlesungsverz. WS 07/08


04 001

Philosophie der Antike (Grundkurs Geschichte der Philosophie I): Vorsokratik, Platon, Aristoteles, Hellenismus

  fakultätsübergreifend

Typ: V  SWS: 2               EWS   EKG   LPO

Dozent: Schröer C.

Zuordnung: Philosophiegeschichte/Antike

Raum 2107, Di 15.45-17:15

Beginn: 16.10.07

 

Die Philosophie der Antike ist für das Verständnis der abendländischen Philosophie von grundlegender Bedeutung. Die Griechen haben als erste die zentralen Fragestellungen, Methoden und Begrifflichkeiten entwickelt, die das philosophische Denken bis in die gegenwärtigen Debatten hinein wesentlich prägen. Die Vorlesung führt anhand ausgewählter Themen und Texte in die wichtigsten Denkansätze, Begriffe und Probleme des vorsokratischen, platonischen, aristotelischen und hellenistischen Denkens ein.

  Die Vorlesung ist Teil eines neu beginnenden viersemestrigen Grundkurses zur Geschichte der Philosophie. Die Vorlesungsreihe wendet sich an Studierende aller Studiengänge, in denen ein Grundstudium der Philosophie oder der Philosophiegeschichte vorgesehen ist, und vermittelt ein philosophisches Grundwissen, das in der Regel Gegenstand der Zwischenprüfungen ist.

 

Literaturhinweis:

Friedo Ricken: Philosophie der Antike, Stuttgart (Kohlhammer) ³2000

(Die 1. bzw. 2. Auflage ist auch in spanischer, englischer, koreanischer, bulgarischer und tschechischer Übersetzung erschienen).

 

04 002

Ethik der Neuzeit (Grundkurs Quellen der Ethik I): Ethik der Aufklärung, Kant, Utilitarismus

  fakultätsübergreifend

Typ: V  SWS: 2               EWS   EKG  LPO

Dozent: Schröer C.

Zuordnung: Philosophiegeschichte/Neuzeit; Allgemeine Ethik

Hörsaal III (Bert-Brecht-Hörsaal), Mi 17:30-19:00

Beginn: 24.10.07

 

Mit dem Beginn der Neuzeit tritt die philosophische Ethik aus dem Schatten der mittelalterlichen Scholastik heraus, gerät jedoch zugleich unter die wissenschaftlichen Ideale der Aufklärung. Da ein sicheres Wissen entweder auf rational notwendigen Beweisen oder auf allgemein nachprüfbaren Erfahrungen beruht, orientieren sich die maßgeblichen Autoren entweder an den rationalen Methoden der Mathematik oder an den empirischen Methoden der Naturwissenschaften. Descartes steht am Anfang des rationalistischen Projekts einer nach geometrischer Methode entwickelten Ethik, die die Vernunft als Prinzip aller Moralität begreift. Der empiristische Ansatz, der mit David Hume seinen prominentesten Vertreter findet, setzt dagegen bei der Überzeugung an, dass wertende Urteile ihren Ursprung in einem menschlichen Gefühl haben, welches allen Menschen von Natur aus mitgegeben sei und das sich wesentlich im Empfinden von Freude und Leid sowie von Mitfreunde und Mitleid zeige. Kant hat auf die Wichtigkeit, aber auch auf Problematik beider Ansätze hingewiesen, da ein rationalistischer Ansatz allzu leicht zu perfektionistischen Illusionen, ein empiristischer Ansatz dagegen niemals zu einem unbedingt geltenden moralischen Gebot führe. Ein eigener Diskussionsstrang entwickelt sich aus der politischen Naturrechtstradition und führt zu den verschiedenen Entwürfen einer Theorie des Gesellschaftsvertrags. Mit dem Axiom der Wertfreiheit der Sozialwissenschaften und den Aporien des Utilitarismus findet die neuzeitliche Ethik zu Beginn des 20. Jh. ihr vorläufiges Ende.

    Die Vorlesung ist Teil eines neu beginnenden zweiteiligen Grundkurses zur Geschichte der Ethik, der künftig mit einem zweiteiligen Grundkurs zur systematischen Ethik alternieren wird. Die Vorlesungsreihe wendet sich an Studierende aller Studiengänge, in denen ein Grundstudium der Ethik vorgesehen ist, und vermittelt Grundkenntnisse, die in der Regel Gegenstand der Prüfungen sind.

 

Literaturhinweise werden zu Beginn der Vorlesung gegeben.

 

 

04 003

Verantwortung. Zur aktuellen Debatte über einen neuen Grundbegriff der Ethik

  Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: S  SWS: 2          

Dozent: Schröer C.

Zuordnung: Allgemeine Ethik

Raum 2118, Di 11:45-13:15

Beginn: 16.10.07

 

Der Begriff der Verantwortung gehört nicht zu den klassischen Begriffen der Ethik. In den großen Entwürfen der antiken, mittelalterlichen und neuzeitlichen Ethik sucht man ihn vergeblich. Umso mehr muss es überraschen, dass heute überall von Verantwortung die Rede ist. Der „Ruf nach Verantwortung“ (F.-X. Kaufmann 1992) scheint geradezu ein Merkmal moderner Gesellschaften zu sein. Offenbar trifft hier zu, „dass sich im Wandel des Sprachgebrauchs Veränderungen der sozialen Wirklichkeit andeuten“ (Kaufmann, 47). Die herkömmlichen Kataloge von Tugenden, Pflichten und Gebote bieten in den aktuellen ethischen Konfliktfragen kaum Hilfe, weil sie von Standardrollen in traditionellen Gesellschaften ausgehen, während sich menschliches Handeln heute in diversen, flexiblen und partikularen Handlungssystemen ereignet. So scheint nichts anderes übrig zu bleiben, als jeweils im einzelnen Fall die Frage nach den Trägern, Gegenständen und Instanzen der Verantwortung immer neu zu stellen. – Zu den wichtigsten Quellen des modernen Verantwortungsbegriffs zählen Max Webers Begriff der Verantwortungsethik (1918/19) und das seinerzeit wichtige Buch von Hans Jonas „Das Prinzip Verantwortung“ (1979). Weitere Autoren (O. Höffe, H. Lenk, L. Heidbrink u.a.) haben sich seither um eine weitere Analyse des Verantwortungsbegriffs verdient gemacht. – Das Seminar bietet Gelegenheit, wichtige Beiträge dieser Diskussion im Original kennenzulernen und sich dabei mit grundlegenden Problemen moderner Handlungs- und Verantwortungsstrukturen vertraut zu machen.

  Das Seminar wendet sich vornehmlich an Studierende der mittleren Semester. Eine Teilnahme setzt die Bereitschaft voraus, jeweils eines der Referatsthemen zu bearbeiten bzw. die Ergebnisse der gemeinsamen Diskussion je einer Sitzung zu protokollieren. Grundlage eines benoteten Seminarscheins ist eine schriftliche Hausarbeit, in der die Teilnehmer die im Referat bzw. Protokoll begonnene Auseinandersetzung mit einem zentralen Aspekt des Themas vertiefen oder sich mit einer übergreifenden Fragestellung des Themas auseinandersetzen.

 

Literaturhinweise werden zu Beginn des Seminars gegeben.

 

04 004

Thomas von Aquin: Der Begriff der menschlichen Handlung (S. Th. I-II 6-21)

  Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: HS  SWS: 2               EWS   EKG   LPO

Dozent: Schröer C.

Zuordnung: Philosophiegeschichte/Mittelalter; Ethik; Handlungstheorie;

Raum 2118, Mi 11:45-13:15

Beginn: 17.10.07

 

Was sind Handlungen? Worin unterscheiden sich menschliche Handlungen von bloßem Verhalten? Was heißt Freiwilligkeit, Wollen, Motivation, Absicht, Überlegen, Wählen und Einwilligen? Gibt es etwas, das Menschen natürlicherweise oder notwendigerweise wollen? Was ist gemeint, wenn man eine Handlung gut oder schlecht nennt? – Thomas von Aquin (1224/25-1274) hat in seinem Spätwerk die erste umfassende Theorie des menschlichen Handelns ausgearbeitet, welche alle diese Fragen eingehend diskutiert. Im Zuge der modernen Handlungstheorie werden die grundlegende Bedeutung und das hohe systematische Niveau der thomasischen Analysen zunehmend wiederentdeckt.

  Das Seminar wendet sich an Studierende im Hauptstudium. Es bietet Gelegenheit, den handlungstheoretischen Traktat aus der Summe der Theologie insgesamt kennenzulernen und die maßgeblichen Passagen gemeinsam am Text zu erarbeiten. Ein zweisprachiges Textskriptum wird zur Verfügung gestellt, so dass lateinische Sprachkenntnisse wohl willkommen, aber für die Teilnahme nicht unbedingt notwendig sind. Hilfreich sind vor allem Grundkenntnisse der aristotelischen Philosophie.

  Im Mittelpunkt der einzelnen Seminarsitzungen steht die gemeinsame Interpretation des Textes. Jeweils ein Teilnehmer oder Teilnehmerin führt in den anstehenden Textabschnitt (je eine quaestio) ein, so dass dann gemeinsam darüber diskutiert werden kann. Eine Teilnahme setzt die Bereitschaft voraus, alle jeweils anstehenden Texte vorbereitend zu lesen und gelegentlich die Ergebnisse der gemeinsamen Diskussion zu protokollieren. Grundlage eines benoteten Hauptseminarscheins ist eine schriftliche Hausarbeit, in der die Teilnehmer die begonnene Auseinandersetzung mit einem zentralen Thema des Textes vertiefen oder sich mit einer übergreifenden Fragestellung des Themas auseinandersetzen können.

 

Literaturhinweise werden zu Beginn des Hauptseminars gegeben.

 

 

04 005

Aristoteles: Der Begriff der Substanz. Kritische Lektüre des Buches VII der Metaphysik

 fakultätsübergreifend

Typ: Ü  SWS: 1               EKG  

Dozent: Schröer C.

Zuordnung: Philosophiegeschichte (Antike, Metaphysik); Allgemeine Ontologie;

Raum 2118a, Mo 17:30-19:00

5. Nov.-17. Dez. wöchentlich

Beginn: 05.11.07

 

In der alltäglichen wie vor allem in der wissenschaftlichen Sprache versuchen wir, Erkenntnisse über die Dinge zu formulieren. Gewöhnlich aber glauben wir eine Sache erst dann wirklich erkannt zu haben, wenn es uns gelingt, das Wesen der Sache zu bestimmen. Was aber ist das „Wesen“ einer Sache? Aristoteles hat in den Büchern VII-IX, den sog. “Substanzbüchern“, eine systematische Untersuchung über den Begriff des Wesens vorgelegt, in welcher er sich zum einen mit dem platonischen Begriff der „Idee“ auseinandersetzt, zum andern aber seinen eigenen ontologischen Ansatz, den er in seiner Kategorienschrift erstmals skizziert hatte, kritisch ausarbeitet.

  Die Übung bietet Gelegenheit, einen der wichtigsten, aber auch der schwierigsten Texte der allgemeinen Ontologie gemeinsam Satz für Satz zu erarbeiten. Die Veranstaltung hat den Charakter eines Lektürekreises, vermittelt Methoden und Techniken der philosophischen Textarbeit und wendet sich vornehmlich an Studierende, die an einem vertieften Verständnis der aristotelischen Ontologie interessiert sind.

 

Literaturhinweise:

Frede, Michael; Patzig, Günther: Aristoteles. ‚Metaphysik Z’. Text, Übersetzung und Kommentar, 2 Bde, München 1988.

Rapp, Christof (Hrg.): Aristoteles. Metaphysik. Die Substanzbücher (Ζ, Η, Θ), Berlin 1996 (= Klassiker auslegen, Bd. 4)

 

04 006

Sextus Empiricus, „Grundzüge der pyrrhonischen Skepsis“

  Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: PS  SWS: 2               EWS   EKG

Dozent: Hofweber G.

Zuordnung: Geschichte der Philosophie

Raum 2118a, Mo 11:45-13:15

 

Der antike Skeptizismus versteht sich selbst als ein Weg zur Glückseligkeit (Eudaimonia). Das Fehlen der Glückseligkeit liegt diesem zu Folge darin, dass wir nicht zur Seelenruhe (Ataraxia) gelangen, weil wir uns über die Dinge und das Leben beunruhigen, indem wir über sie urteilen. Es könne aber weder die Sinnenwahrnehmung, noch die Reflexion zu gesicherten Erkenntnissen führen. Jedem Argument (jeder Einsicht, jeder Ableitung aus der Sinnenwahrnehmung) steht ein gleichwertiges Argument gegenüber (Isosthenie). Auf Grund der Isosthenie hält sich der Skeptiker mit seinem Urteil zurück (Epoché). Er urteilt überhaupt nicht mehr, da er eingesehen hat, dass es keine Urteile geben kann, die das Wesen der Dinge beschreiben, ohne dass zugleich das Gegenteil gilt. In der Epoché entdeckt er, dass er damit zufällig zur Ataraxia und damit zur Eudaimonia gelangt ist.

Um den Weg dieses Denkens darzustellen, geht Sextus Empiricus durch das ganze Gebiet der Philosophie und versucht jeden einzelnen Bereich zu widerlegen (Physik, Ethik, Logik), indem er überall Widersprüche aufzeigt. In der Schärfe und Tiefe dieser Argumentationen unterscheidet sich der antike Skeptizismus stark von moderneren Varianten und insbesondere von einem populären Relativismus.

Entscheidend für die skeptische Argumentation sind die sog. Tropen. Diese sind selbst nicht Argumente, sondern formale Regeln für das Argumentieren überhaupt. Vor allem durch die fünf jüngeren Tropen versuchen die Skeptiker, das ganze Gebiet der Philosophie zu widerlegen. Es kann aber nur möglich sein, das Ganze zu widerlegen, wenn diesem eine bestimmte Struktur innewohnt, die durch die Tropen angegriffen wird. Durch die Analyse der Tropen zeigt sich zugleich die Struktur der Reflexion.

Heute fast vergessen, hatten der antike Skeptizismus und sein Hauptvertreter Sextus Empiricus eine enorme Wirkung, die der Sache nach bis zu Kants transzendentaler Dialektik und namentlich bis zu Hegels Begriff der Dialektik reicht.

 

Im Seminar wird der Text gemeinsam gelesen und besprochen (Bitte anschaffen).

Ein Schein kann durch Verfassen einer Hausarbeit erworben werden.

 

 

·  Sextus Empiricus, Grundriß der pyrrhonischen Skepsis, eingeleitet und übersetzt von Malte Hossenfelder, Frankfurt am Main (Suhrkamp) 2002; ISBN 3518280996

 

04 007

Einführung in das philosophische Denken

  Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: PS  SWS: 2               EWS   EKG

Dozent: Hofweber G.

Zuordnung: Praktische Philosophie

Raum 2101, Di 17:30-19:00

 

Was eigentlich ist Philosophie? Ist das philosophische Denken durch einen Inhalt bestimmt oder hat es auch eine eigene Form? Gibt es im Laufe von 2500 Jahren Philosophiegeschichte Wesensmerkmale des philosophischen Denkens, die sich durchhalten? Aus welchem Horizont lässt sich philosophisches Denken überhaupt beurteilen? Ab wann ist Denken philosophisch? Sind wir schon alle Philosophen oder müssen wir ein solcher erst werden? Kann es sein, dass wir das Denken erst erlernen müssen? Was wäre dann aber der Unterschied zu der Art des Denkens, das wir schon können?

Diesen und ähnlichen Fragen wollen wir im Laufe des Semesters gemeinsam nachdenken. Dabei soll es weniger darum gehen, all diese Fragen sogleich zu beantworten, sondern vielmehr darum, das Fragen im Bereich der Philosophie überhaupt erst zu erlernen, um sich bei den ersten Gehversuchen im philosophischen Denken nicht von vornherein zu überfordern.

Die von den Teilnehmern mitgebrachten Vorstellungen von Philosophie sollen aufgenommen und gemeinsam diskutiert werden.

Als "Denkanstöße" werden Ausschnitte aus philosophischen Texten herangezogen, die von den Teilnehmern jeweils bis zur nächsten Stunde gelesen und in Form eines Referats vorgestellt werden. Die entsprechenden Abschnitte werden im Seminar Satz für Satz gelesen und besprochen. Die Auswahl der Textstellen bietet sowohl einen Überblick über die Geschichte der Philosophie, als auch einen Einblick in die Reichhaltigkeit der verschiedenen philosophischen Thematiken und Herangehensweisen.

 

Die Veranstaltung hat Einführungscharakter und richtet sich an Studierende der Philosophie (Haupt- oder Nebenfach) in den ersten Semestern.

Das Seminar bietet den Studierenden zusätzlich die Möglichkeit, eigene, kurze Texte selbst zu verfassen und diese später als Seminararbeit umzuarbeiten, wofür ein Proseminarschein erteilt werden kann.

 

Literatur: In der ersten Sitzung wird ein Reader der behandelten Texte zur Verfügung gestellt.

 

04 008

Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten

fakultätsübergreifend

Typ: Ü  SWS: 2              

Dozent: Hofweber G.

Zuordnung: Praktische Philosophie

Raum 2118a, Di 11:45-13:15

 

Die Übung richtet sich an Studierende im ersten Semester bzw. an solche, die noch keine Praxis im Bereich des wissenschaftlichen Arbeitens gesammelt haben.

Dabei sollen gewisse Techniken eingeübt und Lehr- und Lernmittel vorgestellt werden, auf die Sie im Laufe Ihres Studiums immer wieder zurückgreifen werden. Im Einzelnen werden die folgenden Bereiche und Fragen besprochen:

 

  • Benutzung der Universitätsbibliothek; Bibliotheksführung;
  • Einüben der Literaturrecherche (OPAC, Internet)
  • Einüben des Bibliographierens an Hand des Répertoire Bibliographique de la Philosophie
  • Wie halte ich ein Referat?
  • Wie schreibe ich eine wissenschaftliche Seminararbeit?
  • Wie zitiert man philosophische Werke?
  • Wie gestalte ich die Mitschrift einer Vorlesung (dazu: Besuch einer Vorlesung von Prof. Dr. Schröer)?
  • Wie lese und interpretiere ich einen philosophischen Text?

 

Außerdem erhalten Sie eine Einführung in die fachtypischen Schwierigkeiten und den Umgang mit Ihnen.

Die Veranstaltung hat grundlegenden Charakter und setzt keinerlei Vorkenntnisse voraus.

Ein Scheinerwerb ist nicht vorgesehen.

04 009

Spinoza: Ethica. Ordine geometrico demonstrata; Entfällt!

  Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: PS  SWS: 2               EWS   EKG

Dozent: Okolowitz H.

Zuordnung: Geschichte der Philosophie, Metaphysik, Religionsphilosophie;

Raum 2105, Mi 17:30-19:00

Beginn: 25.04.07

 

Die „Ethik“ stellt das Hauptwerk von Baruch de Spinoza dar. Darin entwickelt er in einer an der euklidischen Geometrie orientierten Methode sowohl seine Metaphysik als auch seine Anthropologie und seine Ethik.

Das Proseminar ist als Lektürekurs konzipiert: anhand ausgewählter Abschnitte wird in den komplexen und vielschichtigen Text eingeführt, der klassische Themen in der Philosophie des 17. Jahrhunderts nachthaltig prägte und von größter philosophiegeschichtlicher Bedeutung ist. Die Veranstaltung ist für Anfänger und Fortgeschrittene in der Philosophie gleichermaßen geeignet.

 

Literatur zur Einführung: Bartuschat; W., Baruch de Spinoza, München 1996; Seidel, H., Spinoza zur Einführung, Hamburg 1994;

 

04 010

Grundlagen der indischen und griechischen Philosophie im Vergleich

fakultätsübergreifend

Typ: V  SWS: 2               EWS   EKG

Dozent: Sturm H.-P.

Zuordnung:

Raum 2110, Do 11:45-13:15

 

Interkulturell-vergleichende Philosophie wird heute vorwiegend unter dem Blickwinkel kultureller Differenz betrieben. Dem soll in dieser Veranstaltung die Vorgehensweise entgegengestellt werden, nicht die kulturelle Peripherie, sondern das philosophische Zentrum zu betrachten: die Lehren, wie sie selbst sind und sich in ihrem Wahrheitsanspruch verstehen. Thematisiert werden vornehmlich die Systeme Griechenlands und Indiens, die sich paarweise durch einen unübersehbar ähnlichen Aufbau und analoge Bildeprinzipien auszeichnen, z.B. Platonismus : Vedānta.

 

04 011

Einübung in das Vergleichen griechischer mit indischer Philosophie.

- Scheinerwerb - fakultätsübergreifend

Typ: S  SWS: 2               EWS   EKG

Dozent: Sturm H.-P.

Zuordnung:

Raum 2123, Do 114:00-15:30

 

Dieses Seminar soll die Vorlesung „Grundlagen der indischen und griechischen Philosophie im Vergleich“ vertiefen. Dazu ist vorgesehen, Texte aus und zu den behandelten Systemen im Detail zu erschließen und vergleichen. Vorgehensweise: Referate und Diskussion. Die Anwesenheit in der Vorlesung ist zum Besuch des Seminars nicht unbedingt erforderlich, doch sehr nützlich.

 

04 012

Max Horkheimer, Theodor W. Adorno: Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente.

  Scheinerwerb –  fakultätsübergreifend

Typ: S  SWS: 2               EWS   EKG   MuK   

Dozent: Wernecke J.

Zuordnung: Praktische Philosophie

Blockseminar Ende Februar 2008

 

Die Teilnahme bitte unter der E-Mail-Adresse dr.jwernecke@online.de mitteilen!

Ein Vorbesprechungstermin wird rechtzeitig den Teilnehmern mitgeteilt!

 

Die »Dialektik der Aufklärung« erweist sich als ein Klassiker politischer Philosophie. Rezeptionsgeschichtlich fungierte sie (neben ihrer zentralen Funktion für die Genese der »Kritischen Theorie« (z. B. Habermas)) als eine zentrale Schrift für die kritische Auseinandersetzung mit den historisch-politischen Entstehungsbedingungen der Bundesrepublik Deutschland. Ihre jedoch nicht nur auf eine Gegenwartskritik reduzierbare analytische Schärfe ließ sie zu einem Klassiker einer philosophischen Zivilisations- und Kulturtheorie werden.

Von der marxistischen Geschichtsphilosophie, von Autoren wie Kant, Hegel, Schopenhauer, Nietzsche, von gesellschaftskritischen Implikationen der Psychoanalyse (Freud, Fromm) und den kulturtheoretischen Schriften W. Benjamins beeinflusst, nimmt die 1947 erschienene Dialektik der Aufklärung ihren Ausgang in der Thematisierung konkreter gesellschaftlich-politischer Verhältnisse im Sinne einer fundamentalen Kritik des Nationalsozialismus bzw. Faschismus. Über eine Totalitarismuskritik hinausgehend versteht sich dieses Werk jedoch auch als eine vernunfttheoretische und geschichtsphilosophische Reflexion, die nach der Möglichkeit einer vernunftbestimmten Realisation einer humanen Gesellschaft fragt. Dabei wird das Verhältnis von Herrschaft und Subjekt bzw. Gesellschaft zunächst auf dem Hintergrund der bürgerlichen Aufklärung, letztlich der gesamten abendländischen Zivilisation analysiert und hinsichtlich der enthaltenen Entstellungen kritisiert.

 

Literatur: Horkheimer M., Adorno Th. W., Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente, Frankfurt a. M. 1986.

Sekundärliteratur: Bubner, R., Was ist Kritische Theorie?, in: Habermas, J. (Hg.), Hermeneutik und Ideologiekritik, Frankfurt a. M. 1971, S. 160ff.; dgl., Dialektik und Wissenschaft, Frankfurt a. M. 1973;

CHOCHETTI, St., Mythos und Dialektik der Aufklärung, Königstein/Ts. 1985.

FRIEDEBURG, L. v.; HABERMAS, J., Adorno-Konferenz 1983, Frankfurt a. M. 1983.

GEYER, C.-F., Kritische Theorie. Max Horkheimer und Theodor W. Adorno, Freiburg 1982.

GMÜNDER, U., Kritische Theorie. Horkheimer, Adorno, Marcuse, Habermas, Stuttgart 1985.

HABERMAS, J., Die Verschlingung von Mythos und Aufklärung: Horkheimer und Adorno, in: dgl., Der philosophische Diskurs der Moderne, zwölf Vorlesungen, Frankfurt a. M. 19944, S.130 - 157.

HORKHEIMER, M., Traditionelle und kritische Theorie, in: dgl., Die gesellschaftliche Funktion der Philosophie. Ausgewählte Essays, Frankfurt a. M. 1974.

Jay, M., Dialektische Phantasie. Die Geschichte der Frankfurter Schule und des Instituts für Sozialforschung, Frankfurt a.M. 1976

TÜRCKE, Ch.; BOLTE, G., Einführung in die kritische Theorie, Darmstadt 1994.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abkürzungen:

V = Vorlesung, S = Seminar, PS = Proseminar, HS = Hauptseminar, OS = Oberseminar, Ü = Übung, Ko = Kolloquium

SWS = Semesterwochenstunden

Die mit EWS gekennzeichneten Veranstaltungen berücksichtigen die in § 36 LPO I genannten Lehrinhalte (Erziehungswissenschaftliches Studium im Rahmen der Lehrämter).

Die mit EKG gekennzeichneten Veranstaltungen sind für den B.A.-Studiengang "Europäische Kulturgeschichte" anrechenbar.

Die mit MuK gekennzeichneten Veranstaltungen werden für den Studiengang "Medien und Kommunikation" empfohlen.

Die mit INF gekennzeichneten Veranstaltungen werden für den Diplom-Studiengang "Angewandte Informatik", Nebenfach Philosophie empfohlen.

Die mit LPO gekennzeichneten Veranstaltungen berücksichtigen in besonderem Maße die Inhalte der Lehramtsstudiengänge Ethik (§ 49a LPO I) bzw. Philosophie/Ethik (§80 LPO I).