Werkstattorientierte Methoden des Kunstunterrichts

Aktuelle Methoden für den Kunstunterricht zu entwickeln heißt, sich dem Wandel von Schule und Gesellschaft, von Lebenswelt und Kunstentwicklung zu stellen und die Lernenden zu einem bewussten und kritischen Umgang mit der täglich anwachsenden Bilderflut zu befähigen. Individualisierung und Inklusion sind dabei ebenso wichtige Stichworte wie Heterogenität oder Unterrichtsqualität.

Es geht bei dem Werkstattgedanken vorrangig um die Förderung der individuellen Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler durch selbst organisiertes Lernen in ästhetischen Bereichen, und zwar nicht, indem allein vielerlei handwerklich-technische Angebote vorhanden sind, sondern es geht um ein Lernen, das Stärken unterstützt. Mit diesem selbstständigen bzw. selbst organisierten Lernen ist ein spezifisches Unterrichtsprinzip verbunden, das häufig Werkstattprinzip genannt wird. In der ästhetischen Werkstatt, als einem besonderen pädagogischen Arrangement, das durch prozessorientierte, situative Arbeitsformen entdeckendes, handlungsorientiertes und selbst organisiertes Lernen an innerschulischen und außerschulischen Lernorten fördert, ist die Eigenaktivität und die Kompetenz jedes einzelnen herausgefordert. Besondere individuelle Fertigkeiten, Interessen und Begabungen werden als Bereicherung in die kooperativ abzustimmenden Arbeitsprozesse mit einbezogen. Wie das selbstgesteuerte Lernen in Form von Werkstattunterricht im Fach Kunst in Verbindung mit vielfältigen Materialreizen, Technikangeboten und subjektiv bedeutsamen Inhalten aussehen kann, ist differenziert in Abhängigkeit von unterschiedlichen Lerninhalten und Lerngruppen zu untersuchen.

 

Publikationen

  • Kirchner, Constanze: Kunstdidaktische Methoden ästhetischer Bildung. Überlegungen zu einem autonomen Gegenstandsfeld. In: Engels, Sidonie/ Preuss, Rudolf/ Schnurr, Ansgar (Hg.): Feldvermessung Kunstdidaktik. Positionsbestimmungen zum Fachverständnis. München 2013, S. 139-148
  • Kirchner, Constanze (Hg.): Kunst – Didaktik für die Grundschule. Berlin 2013
  • Kirchner, Constanze (Hg.): Kunstunterricht. Band 6 der Reihe Kompetent im Unterricht der Grundschule, hg. von Astrid Kaiser und Susanne Miller. Baltmannsweiler 2012
  • Kirchner, Constanze: Vermittlungsmedien in der Lehrerbildung der ersten Ausbildungsphase. In: Dreyer, Andrea/ Penzel, Joachim (Hg.): Vom Schulbuch zum Whiteboard. Zu Vermittlungsmedien in der Kunstpädagogik. München 2012, S. 84-94
  • Kirchner, Constanze (Hg.): Kunstunterricht in der Grundschule. Lehrer-Bücherei: Grundschule. Erstauflage 2007, 2. Aufl., Berlin 2009
  • Kirchner, Constanze/ Kirschenmann, Johannes (Hg.): Orientierung im kunstpädagogischen Handeln (Themenheft), Kunst+Unterricht 334/335/2009
  • Kirchner, Constanze: Kunstpädagogik für die Grundschule. Bad Heilbrunn 2009
  • Kirchner, Constanze: Gestaltungsprozesse im Spiegel historischer und aktueller Konzepte. In: Büchler, Adriana/ Jaberg, Jürg/ Karrer, Elisabeth (Hg.): Schule muss schön sein. Facetten des ästhetischen Bildungsauftrags. München 2007, S. 89 – 104
  • Kirchner, Constanze: Reform und Innovation in der Lehrerinnen – und Lehrerausbildung im Fach Kunst? In: Kirschenmann, Johannes/ Wenrich, Rainer/ Zacharias, Wolfgang (Hg.) Kunstpädagogisches Generationengespräch. Zukunft braucht Herkunft. München 2004, S. 362 - 366
  • Kirchner, Constanze/ Dietl, Marie-Luise: Bildnerisch gestalten in der Grundschule. Handlung, Körperlichkeit und Material als Voraussetzungen ästhetischer Erfahrungsprozesse. In: Kirchner, Constanze/Dietl, Marie-Luise (Hg.): Kunst+Unterricht Sammelband: Bildnerisch gestalten in der Grundschule. Seelze/Velber 2002
  • Kirchner, Constanze/ Peez, Georg (Hg.): Werkstatt: Kunst. Anregungen zu ästhetischen Erfahrungs- und Lernprozessen im Werkstattunterricht. Hannover 2001