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Nachruf zum Tod von Prof. Dr. Arno Baruzzi


Das Institut für Philosophie trauert um seinen Emeritus.
Am 20. Juli 2016 verstarb der frühere Inhaber des Lehrstuhls für Philosophie an der Philosophisch-sozialwissenschaftlichen Fakultät Prof. Dr. Arno Baruzzi.

Arno Baruzzi wurde 1935 in Singen a. H. geboren. Er studierte an den Universitäten Freiburg, Bonn, München und schloss die Promotion 1965 ab. Er habilitierte 1972 in den Fächern Philosophie und Politische Theorie. Beide Themen und ihre Verbindung waren für sein weiteres Schaffen prägend. In der Zeit von  von 1962 bis 1974 war er Assistenzprofessor für Philosophie und übernahm Lehrstuhlvertretungen für Politische Wissenschaft in München. 1973–1974 war er geschäftsführender Direktor des Instituts für Politische Wissenschaft in München. Er erhielt 1975 einen Ruf an den Lehrstuhl für Philosophie der Philosophisch-sozialwissenschaftlichen Fakultät an der Universität Augsburg.

Vor und während seiner Tätigkeit in Augsburg, nämlich von 1968-2001 war er Lehrbeauftragter und später Lehrbereichsvertreter (= Dekan) für Politische Theorie an der Hochschule für Politik in München.

Eine Reihe von Gastprofessuren im In- und Ausland begleiteten seine Arbeit am Lehrstuhl in Augsburg. Seit 1987 war er mehrfach Gastprofessor an der Universität Ulm, seit dem Wintersemester 1989/90 wiederholt Gastprofessor an der Juristischen Fakultät der Universität Augsburg, seit 1987 war er mehrfach in Japan als Gastprofessor an verschiedenen Universitäten.

Neben dieser reichen Lehrtätigkeit war er viele Jahre – von 1969 bis 1995 – Redakteur und Mitherausgeber des Philosophischen Jahrbuchs.

Emeritiert wurde er im April 2003.
 

Im Rahmen seiner Augsburger Lehrtätigkeit betreute er viele Promovenden, von denen eine ganze Reihe aus dem nahen und fernen Ausland kamen, vor allem aus Kroatien, Japan und Korea. 

In der Forschung galt sein Hauptaugenmerk der praktischen und der politischen Philosophie. Seine Schwerpunkte waren: Rechtsphilosophie, Europas Autonomie und Solidarität, Philosophieren mit Jaspers und Heidegger, Anthropologie und Klimatologie aus japanischer Sicht, Die Bedeutung der Geisteswissenschaften, Politische Philosophie und Wirtschaftsethik Aus diesen Bereichen legte er eine umfangreiche Liste von Publikationen vor. Daraus seien als Beispiele genannt: 

Rechtsphilosophie der Gegenwart, Darmstadt 2006.
Europas Autonomie, 2. überarb. und erw. Auflage, Würzburg 2001.
Philosophieren mit Jaspers und Heidegger, 2. überarb. Auflage, Würzburg 2001.
Ethos des Interkulturellen. Was ist das, woran wir uns jetzt und in Zukunft halten können?, hrsg. v. Arno Baruzzi und Akihiro Takeichi, Würzburg 1998.
Philosophie der Lüge, Darmstadt 1996.
Machbarkeit. Perspektiven unseres Lebens, Freiburg-München 1996.
Die Zukunft der Freiheit, Darmstadt 1993.

Einige seiner Werke wurden in Fremdsprachen übersetzt, ins Italienische, Japanische, Koreanische und Kroatische.

Meldung vom 24.05.2017